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Übersicht AnsprechpartnerDie Arbeit mit Gruppen will gelernt sein – dies dürfte Trainerinnen, Beratern und Moderatorinnen schon lange bewusst sein. Doch damit die Teamarbeit professionell und nach allen Regeln der Kunst durchgeführt werden kann, bedarf es nicht nur viel Fingerspitzengefühl, sondern auch eines fundierten Know-hows zu systemischen, mediativen und methodischen Kompetenzen. Dieses will Doris Klappenbach-Lentz mit ihrem neuen Buch vermitteln.
Eine Rolle hat sie dabei besonders im Blick: Facilitatoren. Diese speziell ausgebildeten Moderatoren agieren aus der Distanz heraus und können so Gruppenprozesse initiieren, gestalten, begleiten und evaluieren. Dass dazu neben der Kenntnis psychologischer Konzepte auch ein gewisses Repertoire an Werkzeugen notwendig ist, versteht sich von selbst.
So stellt die Autorin, nachdem sie sehr ausführlich die wissenschaftlichen Grundlagen aus dem psychologischen und kommunikativen Themenfeld beleuchtet hat, strukturiert und gründlich eine Vielzahl von Tools vor. Diese beruhen unter anderem auf den Prinzipien der TZI, dem Phasenmodell von Lewin, der Teamuhr von Tuckman sowie der gewaltfreien Kommunikation.
Immer wieder weist die Autorin in ihrem Buch auch darauf hin, dass Facilitatoren nicht direkt lösungs- und zielorientiert vorgehen müssen, sondern den Gruppen vor allem Strukturen anbieten sollten, um selbst zu Lösungen zu kommen. So dient ein von ihr vorgestelltes Mobile etwa der Veranschaulichung systemischer Zusammenhänge, die Fragetechnik „9 Whys“ lädt zur thematischen Vertiefung ein, und der Appreciative-Inquiry-Prozess lenkt den Fokus auf Ressourcen und positive Aspekte in der Teamarbeit – immer nach dem Merksatz „Die Beschaffenheit des Pools prägt die Auswahl der Tools“.
TA-Fazit: Sehr ausführliches und vollumfängliches Fachbuch mit hohem Nutzen für alle, die mit Gruppen arbeiten.
248 Seiten, Junfermann 2024, 32 Euro.