Ginge es nach Tony Buzan, wären diese Zeilen nicht in geraden Linien Wort für Wort aneinandergereiht. Stattdessen illustrierten einzelne Schlüsselwörter sein bewegtes Leben. In Druckbuchstaben stünden sie an bunten Ästen, an deren Enden Bilder und Symbole zu erkennen wären. Denn selbstverständlich würde Buzan eine Mind Map erstellen, um etwas über sich selbst zu sagen.
Die Technik, die heute bereits Grundschüler lernen, entwickelte Buzan in den 1970er Jahren als eine Art Selbsttherapie. Schlechte Noten an der Uni und das Gefühl, in dem zu bewältigenden Stoff zu ertrinken, veranlassten ihn dazu, die Art und Weise, wie er lernte, zu hinterfragen. Schnell erkannte er, dass ihm seitenlange, monochrome Notizen kaum dabei halfen, komplexe Inhalte zu verstehen und zu behalten. Zunächst begann er daher, Schlüsselbegriffe in seinen Aufzeichnungen farblich zu markieren, zentrale Ideen verband er durch Pfeile. Mit erstaunlichem Erfolg: je bunter seine Mitschriften, desto besser seine Gedächtnisleistung. Schließlich ermunterte ihn eine befreundete Künstlerin, Bilder zu zeichnen, statt Texte zu schreiben. Ein Durchbruch: Die Idee des Mind Mappings war geboren. In den 1960er und frühen 1970er Jahren beschäftigte sich Buzan mit Erkenntnissen der Gehirnforschung zur Informationsverarbeitung, zum Gedächtnis und zur Kreativität und entwickelte Mind Mapping auf dieser Grundlage zu einer immer ausgefeilteren Methodik. Gleichzeitig gab er seine Technik als Dozent an Studenten weiter und nutzte Mind Mapping im Nachhilfeunterricht für Schüler. Besonders die Arbeit mit Kindern, die zum Teil als lernbehindert abgestempelt worden waren und plötzlich sehr gute Noten erzielten, bestärkten Buzan darin, Mind Mapping als Lernwerkzeug zu lehren.
Extra:- Infokasten Life Achievement Award