Interaktion

Lernen im Common Space
Lernen im Common Space

Raum für Gemeinschaft

Lange schon ist es kein Geheimnis mehr: Schwarmintelligenz ist äußerst erfolgreich. Wie sie in Workshops für die Lösung komplexer Problemstellungen und für die Bearbeitung individueller Anliegen genutzt werden kann, zeigt das Konzept des Common Space. Voraussetzung dafür ist eine Lernkultur des Miteinanders, in der die Teilnehmenden einander vertrauen und ihre Potenziale wirklich einbringen.

Der Journalist und Autor Frank Schirrmacher beschreibt in seinem Buch „Minimum“ die Geschichte der Siedler vom Donnerpass: 1846 war eine größere Gruppe von Menschen – darunter Familien und einzelne junge Männer – mit ihren Planwagen in Richtung Westen aufgebrochen. In der Sierra Nevada wurden die 81 Reisenden von einem Schneesturm überrascht und festgesetzt. Erst im Frühjahr 1847 konnte ein Rettungstrupp zu den Menschen vordringen. Wer hat überlebt? Es waren jene, die in Familien unterwegs waren. Von den Einzelreisenden waren alle umgekommen.

Auch heute wird das Potenzial, das in der Gemeinschaft, in einer Gruppe, einem Team, einer Kommune oder einer Gesellschaft liegt, oft unterschätzt und somit nicht voll ausgeschöpft. Allzu verbreitet ist der Glaube, der Einzelne, der „Held“, müsse die Herausforderungen bewältigen. In einem Unternehmen kommt es daher oft noch der einzelnen Führungskraft zu, geeignete Change-Maßnahmen zu erarbeiten, Teamkonflikte zu lösen, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu etablieren oder das Unternehmen so aufzustellen, dass es mit der digitalen Transformation Schritt halten kann. Dabei sind Menschen – und das legen auch die Ergebnisse zahlreicher Studien nahe – im Allgemeinen viel stärker und effizienter, wenn sie sich gemeinsam Herausforderungen stellen, Lösungen entwickeln und sich gegenseitig unterstützen.

Menschen sind viel stärker und effizienter, wenn sie sich gemeinsam Herausforderungen stellen, Lösungen entwickeln und sich gegenseitig unterstützen.

Ein gemeinsamer Raum

Diese Überlegungen liegen auch dem „Common Space“ zugrunde. Im Zentrum dieses Workshopkonzepts steht der „gemeinsame“ Raum, der geprägt ist von dem Gefühl der Verbundenheit und des solidarischen Miteinanders. Wie wäre es, wenn alles Wissen und alle Erfahrungen, die in einem Raum vorhanden sind, genutzt werden könnten? Was wäre, wenn Trainer, Teams oder auch Unternehmen eine Atmosphäre gestalten könnten, in der es Freude macht, Fragen zu stellen, Dinge auszuprobieren und Erfahrung konsequent mit anderen zu teilen? Wie wäre es, wenn Trainerinnen und Teilnehmende einen Wirkungsrahmen schaffen, der mehr von der Verbundenheit und dem bereits Gelungenen lebt als von den Defiziten und dem, was trennt? Indem Menschen einen gemeinsamen Raum betreten, verlässt jede/r Einzelne seinen bzw. ihren eigenen, begrenzten Raum. Zusammen mit anderen gelangt er oder sie in einen Raum, der eine Fülle an Möglichkeiten enthält, die weit über die eigenen hinausgehen.

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