Typisch Trainer? Eine Vorstellung, der man sich auf den ersten Blick sicherlich versperren mag. Wer möchte schon über einen Kamm geschoren werden? Dass Verallgemeinerungen manchmal jedoch auch nützliche Erkenntnisse bergen können, verdeutlichte der Workshop 'Glücklich als Trainer' von Frauke Ion und Markus Brand vom Institut für Lebensmotive auf den Petersberger Trainertagen Anfang April 2011.
Brand und Ion haben die Persönlichkeitsstruktur von rund 230 Trainern und Coachs auf der Basis des Reiss Profile analysiert. Dabei handelt es sich um ein Analyseinstrument, das auf der Lebensmotiv-Theorie des amerikanischen Motivationsforschers Steven Reiss beruht. Laut Reiss gibt es 16 'Basic Desires' (Lebensmotive), die das Streben des Menschen bestimmen. Wie stark, durchschnittlich oder schwach ein Motiv bei einem Menschen ausgeprägt ist und damit seine Werthaltung und sein Verhalten bestimmt, kann mithilfe des Reiss Profile entschlüsselt werden. Dazu wird Klienten ein Katalog von insgesamt 128 Fragen vorgelegt, die sie auf einer Skala von minus zwei (völlig falsch) bis plus zwei (komplett richtig) bewerten. Mit einer lizenzierten Software werden die Antworten ausgewertet und in Form eines Reiss-Baumdiagramms dargestellt.
Die rund 230 Trainerprofile, die auf diesem Weg am Institut für Lebensmotive entstanden, stammen zum größten Teil von Teilnehmern der Ausbildung zum Reiss Profile Master, die das Institut anbietet. 'In der Trainer-Stichprobe konnten wir prototypische Motivausprägungen ausmachen, die sich signifikant vom Durchschnitt der Gesamtbevölkerung unterscheiden', erklärte Brand bei der Vorstellung der Studie in Königswinter. Aus den Abweichungen ermittelten Brand und Ion schließlich ein Durchschnittsprofil, das die Motivstruktur des 'typischen' Trainers abbildet.
Extras:- Grafik: Analyse der Persönlichkeits- und Motivstruktur von Trainern
- Informationen zum Reiss Profile und der Ausbildung zum Reiss Profile Master