'Seit 15 Jahren bin ich im Bereich Weiterbildung tätig. Die Künstlersozialkasse ist mir in dieser Zeit nie begegnet', sagt Claudia Haider, Geschäftsführerin der German Speakers Association. Das änderte sich Anfang 2012. Plötzlich kochte das Thema in der Geschäftsstelle des Speaker-Verbandes an unterschiedlichen Stellen hoch: Zum einen baten verschiedene GSA-Mitglieder um Beratung zur KSK. Zum anderen hatte eine Betriebsprüfung ergeben, dass der Verband rückwirkend Sozialabgaben für Pressetexte, Webdesign und Grafikarbeiten an die Kasse zahlen sollte. Eine Anfrage bei der KSK, welche Regelungen etwa für Trainer, Speaker und Coachs gelten, ergab wenig Erhellendes: 'Da kam nur ein Brief, ich sollte die Vortragsinhalte des Verbandes angeben', berichtet Haider. Kein verlockender Klärungsweg bei über 700 Mitgliedern, von denen jeder mindestens drei Themen in seinem Profil nennt. 'Die Verwirrung blieb', sagt die Verbandschefin.
Kein Wunder, meint Fachanwalt Andri Jürgensen: 'Die Materie ist komplex und vor allem Verbände, aber auch viele Einzelunternehmer wurden bisher nicht damit konfrontiert.' Denn wer nicht mit dem Kunst- oder Kreativbereich zu tun hat, dem ist die Kasse meist kein Begriff. Dabei gibt es mehr Berührungspunkte als viele annehmen. Und auch der Kreis derjenigen, die an die KSK Zahlungen leisten müssten, ist größer als gemeinhin bekannt.
Extras:- Die Künstlersozialkasse: Daten und Fakten
- Abgabepflicht für Kreatives: Wer muss Beiträge zahlen und wofür?
- Grafik: Abgabesätze zur Berechnung der Künstlersozialabgabe
- Service: Hinweise auf Webseiten mit weiterführenden Informationen und auf einen Ratgeber zur Künstlersozialversicherung in Buchform