Das Unbewusste nutzen

In einer zunehmend komplexer werdenden Welt, die dringend nach intelligenten kybernetischen Lösungen für Probleme aller Art sucht, müssen wir oft mit unserem analytischen Verstand passen – auch wenn dieser das Vorzeigeinstrument seit der Aufklärung in den vergangenen drei Jahrhunderten war. Auch Coachingprozesse werden immer komplexer, u.a. weil immer mehr Lebensbereiche unserer Klientinnen und Klienten im Fluss sind.

Der Ruf wird laut, unserem zweiten Intelligenzsystem, der Intuition, wieder mehr Beachtung zu schenken – ohne in dessen Fallen zu tappen. Der Psychologe Daniel Kahneman und der Philosoph und Unternehmer Rolf Dobelli beispielsweise führen mit ihren studiengespickten Büchern seit Jahren die Bestsellerlisten an und haben viele Denk- und Intuitionsfallen entlarvt. Kahneman spricht von zwei Denksystemen: System 1, das schnell, automatisch, immer aktiv, emotional, stereotypisierend und unbewusst arbeitet, und System 2, welches langsam, unter Anstrengung, mit geringen Aktivitätszeiten, logisch, berechnend und bewusst agiert.

In diesem Artikel setze ich Intuition in erster Annäherung mit dem System 1 gleich. Das Wort Intuition stammt vom lateinischen Wort „intuitio“ = die „unmittelbare Anschauung“. Intuition ist damit ein unmittelbares Erkennen, das nicht durch Reflexion entsteht. Oft wird sie beschrieben als eine Art Eingebung, ein plötzliches Erfassen beispielsweise einer komplexen Situation oder einer Gefahr.

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