Inspiration

Internal Family System im Training
Internal Family System im Training

Kontakt mit den inneren Teilen

Die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen ist vielen Trainerinnen durch das „Innere Team“ nach Friedemann Schulz von Thun bekannt. Weit weniger bekannt ist dagegen die Methode des amerikanischen Therapeuten Richard C. Schwartz, das „Internal Family System (IFS)“, das ebenfalls Zugang zu den eigenen inneren Teilen ermöglichen will. Alexa Götte und Susanne Delfs zeigen, wie Trainerinnen IFS in ihrer Praxis einsetzen können.

In der heutigen Arbeitswelt, die von ständigen Veränderungen und Unsicherheiten geprägt ist, stehen Führungskräfte und Mitarbeitende vor vielfältigen Herausforderungen und Problemen. Um diesen effektiv begegnen zu können, sind ein starkes Selbst-Bewusstsein und eine innere Stabilität von zentraler Bedeutung. Also: sich über die eigenen Werte, Stärken und Schwächen im Klaren zu sein und diese gezielt zu steuern.

Hierbei kann die Arbeit mit dem System der inneren Familie, das Internal Family System (IFS), unterstützen. Es ermöglicht einen individuellen Zugang zum inneren Erleben, reflektiert unterschiedliche Persönlichkeitsanteile und Emotionen sowie deren Funktion und positive Absicht. Im Businesskontext hat sich IFS bereits als vielversprechender Coachingansatz etabliert. Uns stellte sich als Coachs und Trainerinnen aber die Frage: Wie lässt sich die Methode im Rahmen eines Trainings mit einer Gruppe einsetzen, um einem größeren Kreis an Teilnehmenden von Nutzen zu sein?

Das Modell des inneren Familiensystems

Das Konzept des IFS wurde von Richard C. Schwartz, einem der bekanntesten amerikanischen Familientherapeuten, entwickelt. IFS geht davon aus, dass jeder Mensch aus einem System von Persönlichkeitsanteilen besteht und dass diese ähnlich wie die Mitglieder einer Familie miteinander interagieren, also z.B. harmonieren, sich gegenseitig unterstützen oder auch in Konflikt geraten. Jeder dieser inneren „Teile“ hat wertvolle Qualitäten und erfüllt eine wichtige Funktion innerhalb des inneren Systems. Sie entstanden als Reaktion auf bestimmte Lebenssituationen, in denen sie gebraucht wurden. Manchmal „arbeiten“ sie weiter für uns, obwohl sich die Lebenssituation, unsere Rolle oder der Rahmen, in dem wir leben, geändert hat. Manchmal spielen sie auch eine extreme oder unangemessene Rolle und zeigen Verhaltensweisen, die für die Bewältigung aktueller beruflicher und persönlicher Herausforderungen eher hinderlich sind.

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