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Führungstraining ist das Seminarthema Nr. 1 bei Managerinnen

Die eigene Fortbildung steht bei selbständigen und angestellten Managerinnen hoch im Kurs. Allerdings hat die Investition in Seminare in den letzten drei Jahren nachgelassen. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbandes der Frau im freien Beruf und Management e.V. (BFBM) unter den 175 Mitgliedsfrauen. Mit 47 ausgewerteten Frageboögen will der BFBM keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben, sondern lediglich Trends aufzeigen.
43 von 47 Befragten haben danach in den vergangenen drei Jahren Seminare besucht, die meisten in jedem Jahr. Im Durchschnitt haben die Frauen 1994 8,6 Tage für Seminarbesuche investiert, 1995 7,4 Tage und 1996 6,6 Tage.
Das Interesse an den Seminarinhalten hat sich derweil verändert. Dominierten in den vergangenen drei Jahren noch eindeutig berufsbezogene Fachseminare mit 35 Nennungen, so interessieren sich jetzt nur noch 22 Frauen für direkt berufsbezogene Fortbildung. Deutlich gesunken ist das Interesse an persönlichkeitsorientierten Seminaren, die nicht direkt beruflich nutzbar sind. Seminare zur Existenzgründung und Karriereplanung erfahren mittlerweile eine vernichtende Bewertung. Nur drei von acht Teilnehmerinnen halten diese Seminare rückwirkend für besonders wichtig. Ebenfalls kritisch bewertet werden Rhetorik- und Kommunikationsseminare. Nur bei vier von elf Teilnehmerinnen haben diese Seminare einen deutlichen Nachall hinterlassen. 'Rhetorik ist auch ein angstbesetztes Thema. Viele Teilnehmerinnen sind im nachhinein enttäuscht. Offenbar arbeiten viele Trainer mit veralteten Methoden und gehen zu wenig auf die individuellen Bedürfnisse ein. Dabei kann so ein Training viel bringen für die eigene Ausstrahlung und das Selbstbewußtsein', erklärt Karin Fontaine vom BFBM-Vorstand Regionalgruppe Bonn.
Über die Jahre stabil geblieben ist das Interesse an Führungstrainings und Organisationsentwicklung. Auf wachsendes Interesse stoßen Trainings zu den Themen Ziel- und Zeitmanagement, Akquise und Marketing. Fragen zur Zahlungsbereitschaft ergaben, daß die meisten Managerinnen nicht bereit sind, mehr als 800 Mark für ein zweitägiges Seminar zu zahlen. Nur 12 Befragte würden mehr investieren, davon nur zwei mehr als 1.600 Mark. Ein Viertel aller Befragten nennt deshalb die hohen Preise als Hinderungsgrund für den Seminarbesuch. Ebenfalls häufig genannt wird der 'fragliche Wert der Fortbildung'. Auffallend, so der Verband, sei hier, daß viele Frauen, die den Wert der Fortbildung bezweifeln, diese gleichzeitig auch als zu teuer ansehen. 'Hier kann man den Seminaranbietern nur raten, den USP (Unique Selling Preposition) ihres Angebotes zu überprüfen und deutlich zu machen', meint Karin Fontaine. Hauptfaktoren, die einen Seminarbesuch verhindern, sind laut Umfrage jedoch mangelnde Zeit und Überlastung aufgrund der Doppelrolle der Frau als Berufstätige und Mutter. Der BFBM schlägt als Lösungsmöglichkeiten ortsnahe Seminare vor, die ein Übernachten zu Hause ermöglichen, und das Angebot von Kinderbetreuung während des Seminars, z.B. durch Spielräume oder eine Betreuung vor Ort.
Autor(en): (eab)
Quelle: Training aktuell 03/97, März 1997
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