Frauen wollen nicht nur mitsteuern, sondern das Steuer in die Hand nehmen

Mit diesen Worten beendete Helga Ebeling, Referatsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, den ersten Bundeskongreß des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, der vom 16. bis 18. Februar in München stattfand. Über 180 Erwachsenen-bildnerinnen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern trafen sich in der Münchener Volkshochschule, um Perspektiven der Frauenförderung in der Erwachsenen-bildung zu entwickeln, Stellenwerte und Akzente der Bildungsangebote für Frauen deutlich zu machen und Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit zu diskutieren. Der Diskurs zwischen ost- und westdeutschen Frauen sowie zwischen Frauen verschiedener Nationen ergab, daß aus der Differenz und Vielfalt weibliche Kompetenzen und Kreativität hervorgehen. 'Was bringt die EU für die Lebenssituation von Frauen und die Erwachsenenbildung?' lautete die zentrale Fragestellung der Podiumsdiskussion. Die mitwirkenden Expertinnen kamen dabei zu folgenden Ergebnissen:

• Die allg. Erwachsenenbildung muß Eingang finden in die Förderprogramme der EU.
• Die Gleichstellungspolitik in der EU muß auf nationaler Ebene verstärkt genutzt werden für konkrete Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und kann transnational zu einem Netzwerk zwischen Frauenförderprojekten beitragen.
• Frauenförderung darf nicht von kurzfristiger Projektförderung abhängig gemacht werden, sondern hat solange Gültigkeit, bis die Gleichstellung in Beruf und Gesellschaft erreicht ist.