Für viele Trainer ist es nicht nur ein abstrakter Trend, sondern harte Business-Realität: Unternehmen buchen immer seltener umfassende, mehrtätige Präsenzschulungen. Der Grund: Immer mehr Personalentwickler monieren, dass herkömmliche Seminare teuer und organisationsaufwändig sind – und dabei immer nur einer relativ kleinen Zahl von Mitarbeitern zugute kommen. Zudem fürchten die HR-Entscheider, die intern zunehmend den Erfolg der von ihnen gewählten Maßnahmen nachweisen müssen, dass der Lerneffekt von solchen einmaligen Veranstaltungen zu schnell verpufft.
Die Personalentwickler schauen sich deshalb nach alternativen Lernformaten um – und erwarten auch von ihren Weiterbildungspartnern, dass diese ihnen die Vorteile neuer Ansätze bieten können. Die Einbindung von Digital-Learning-Tools wird dabei immer mehr zum Standard. Insbesondere Videos setzen sich durch. Kein Wunder: Sie bieten von allen digitalen Lernmedien die persönlichste Ansprache der Lernenden und sind besonders eingängig, weil sie durch die Verwendung von Bild, Text und Ton mehrere Sinne ansprechen. Außerdem sind sie dank hoher Internet-Bandbreiten heute jederzeit, überall und so oft wie gewünscht abrufbar.
Trainer und Coachs werden dadurch keineswegs ersetzt. Trotzdem dürfen sie diese neuen Entwicklungen nicht ignorieren. Vielmehr sollten sie die Situation als Chance begreifen, sich am Markt zu behaupten, indem sie ihr Angebotsspektrum um einen neuen Interaktionskanal erweitern. Beispielsweise im Rahmen von Flipped-Learning-Formaten, die in der schulischen und universitären Lehre nicht nur in den USA immer mehr Anhänger finden.
Extras:- Infokasten: Flipped Learning
- Von Kurzvorträgen bis Video-Scribing: Fünf Film-Formate fürs Lernen