Eingetrocknete Filzstifte, unleserliche Schrift und unübersichtliche Skizzen – obwohl fester Bestandteil bei Workshops und Meetings, wird das Medium Flipchart oft stiefmütterlich behandelt. Selbst erfahrene Trainer und Coachs nutzen oft nicht die ganze Bandbreite dessen, was das 'Prinzip Flipchart' möglich macht. Vor allem auf Visualisierungen und die Darstellung von Figuren wird häufig verzichtet.
Dabei können bildlich gestaltete Plakate die Kommunikation auf positive Weise unterstützen und den Seminarerfolg maßgeblich beeinflussen. Dies geschieht auf drei Ebenen: Zunächst können sie für ein freundliches Klima der Wertschätzung sorgen. Erfahrungsgemäß kann bereits ein im Vorfeld gestaltetes Willkommensplakat den Druck aus einer angespannten Konfliktsituation nehmen, die im Workshop diskutiert werden soll. Mühe und Aufwand des Handgefertigten sind dabei gut investiert und werden von den Teilnehmern als wertschätzende Geste anerkannt.
Der zweite Aspekt betrifft die Aufnahmefähigkeit der Gruppe. Am Flipchart visualisierte Informationen stellen eine Reduktion auf das Wesentliche dar, Inhalte werden auf den Punkt gebracht. Unsere Wahrnehmung fühlt sich auf angenehme Weise abgeholt, kann der Kombination aus gesprochenem und visuellem Dialog gut folgen. Unsere Aufnahmebereitschaft wächst und eigene Gedanken werden zum jeweiligen Thema aktiviert. Übrigens lassen sich auch Beamer-Präsentationen durch Handgeschriebenes und eigene Zeichnungen ergänzen oder ganz daraus zusammensetzen. Sie verlieren dadurch ein Stück weit ihre Überperfektion und Unüberschaubarkeit – ein wahrnehmungsfreundlicher Effekt, der die Rezeption wesentlich erleichtert.
Extras:- Anleitung: Strichmännchen in vier Zügen
- Richtung, Farben, Schriftgröße: Sieben Flipchart-Regeln