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Übersicht AnsprechpartnerGefühlt liegt Corona hinter uns, obwohl sich aktuell die Fallzahlen wieder erhöhen. Definitiv nicht hinter uns liegen die Folgen. Nicht die gesundheitlichen, nicht die psychosozialen. Die Pandemie wirkte wie ein Brennglas: Coachs etwa berichten von veränderten Themen wie von veränderten Klienten, seit Corona das Leben durcheinanderwirbelte. Überforderung, Verunsicherung, zerbrechende Familienstrukturen, Krisenerleben im privaten Umfeld sowie im Beruf sind heute im Coaching Alltag. Nicht selten verbirgt sich hinter einem angefragten Business Coaching einer Führungskraft eine waschechte Lebenskrise, die weniger mit beruflichen Fragestellungen zu tun hat, sondern mit persönlicher Sinnfindung, intrapersonellen Konflikten oder sogar pathologischen Ausprägungen.
Bei der Bearbeitung dieser Themen stoßen Coachs zwangsläufig an Grenzen: Was kann ich, was darf ich? Die Fragen nach dem Selbstverständnis, nach der Ethik des Berufstandes sind die eine Seite, die andere sind die nach der Kompetenz. Freilich ist das Problem nicht neu, darf aber immer mal wieder ins Bewusstsein gerückt werden. In dieser Ausgabe übernimmt Werner Katzengruber diesen Job, berichtet von eigenen Fällen, wirbt für die Ausbildung psychologischer Kompetenz bei Coachs und damit für sein sogenanntes „transaktionales Coaching“. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Ein ebenso bekanntes Problem beleuchtet Positionierungsexperte Sascha Theobald. Ihn regt die wohl am meisten verbreitete Umschreibung von Selbstständigkeit auf: selbst und ständig. Er sieht Selbstständige damit in einer Opferrolle – als Opfer der Umstände, nämlich des Wettbewerbs, der Branche, der Kunden. Er hält das Narrativ für falsch, die damit verbundenen Glaubenssätze will er aufgelöst wissen. Seine Tipps zu einer inneren Repositionierung finden Sie hier.
Zu einer Repositionierung oder besser gesagt zu einer Reflexion der eigenen Rolle kann auch der Bericht über das Greator Festival anregen. „Persönlichkeitsentwicklung als Spektakel“ – So haben wir diesen Bericht überschrieben. Weiterbildnerinnen und Coachs dürfte es ähnlich ergehen wie uns: Faszination und Fassungslosigkeit im selben Moment. Bedenkenswert ist das Phänomen des Großevents allemal, da es zeigt: Der Bedarf an Lebenshilfe, der Wunsch nach Selbstoptimierung ist riesig.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre im hoffentlich sonnigen September!