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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Horst Lempart aus Training aktuell 10/24, Oktober 2024
Wir leben in einer wortreichen Zeit. Sprachlosigkeit wird allzu schnell mit Antwortlosigkeit übersetzt. Wer das letzte Wort hat, gewinnt. Und selbst wenn die Antwort ausbleibt, wird das häufig nicht als Schweigen gedeutet – sondern mit den Worten quittiert: „Keine Antwort ist auch eine Antwort.“ Wenngleich es gerade das Schweigen ist, das fasziniert. Denn schließlich sagt ein Blick nicht selten „mehr als tausend Worte“, ist „Reden Silber“ und „Schweigen Gold“.
Dass es – vor allem in stressigen Situationen – nicht immer leicht ist, die richtigen Worte zu finden, hat vermutlich jede bzw. jeder schon einmal erlebt. Ob bei einem Vortrag vor Publikum, einem Vorstellungsgespräch oder einem verbalen Angriff: Viele „gute Worte“ fallen einem erst später ein, wenn die Situation vorbei ist und das „klare Denken“ wieder einsetzt. Denn Stress und Angst hemmen das logische, kreative Denkvermögen. Daher könnte es ein kluger Ratschlag sein, sich beim Denken und Sprechen Zeit zu nehmen, damit erst gar kein Stress aufkommt.
Auch die Reihenfolge macht einen Unterschied: erst denken, dann sprechen. Nicht immer scheint das zu gelingen. Noch besser wäre: zuhören, nachdenken, sprechen. Wobei das Nachdenken eine Pause vom Sprechen ist. Doch Schweigezeiten sind für manche Menschen schwer aushaltbar. Vor allem für jene, die es gewohnt sind, wenn ein Wort das andere gibt. Die Stille wirft uns auf uns selbst zurück, verlangt, dass die innere Unruhe zur Ruhe kommt. Daher empfinden wir „ohne Worte“ als beunruhigend, Wortschwälle hingegen als Schutz – als sichere Zuflucht vor uns selbst.
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