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Das Loco-Motion-Prinzip: Verrückt zum Coachingerfolg

'Ich habe Schwierigkeiten mit meinem Chef.' - 'Woran liegt das?' - 'Kann ich nicht sagen.' - 'Dann malen Sie mal Ihren Chef.' So oder ähnlich könnte ein Dialog zwischen dem Coach Heide Janowitz von 'Persönlichkeit entscheidet', Dortmund, und ihrem Coachee verlaufen.

Das Prinzip, das Janowitz in diesem Fall anwendet, nennt sie Loco-Motion. Das spanische Wort loco bedeutet verrückt, Motion steht für Bewegung. Zusammengesetzt bezeichnet das spanische locomoción die Fortbewegung. Und genau das will Janowitz erreichen: dass ihr Klient seinen angestammten Platz verlässt und eine neue Richtung einschlägt. Gemeint ist damit nicht nur eine mentale und emotionale Fortentwicklung. In ihrem Coaching spielen auch Körperbewegungen eine Rolle, die insbesondere bei kinästhetisch orientierten Menschen den Entwicklungsprozess stimulieren sollen. Aus diesem Grund arbeitet Janowitz u.a. mit visuellen und kinästhetischen Kreativitätstechniken wie Malen und Tanzen, die die Selbstheilungskraft des Klienten aktivieren.

'Das Loco-Motion-Prinzip mobilisiert das intuitive Potenzial des Klienten', erläutert Janowitz, die überzeugt ist, dass ein Coachee die Lösung für seine Schwierigkeiten bereits in sich trägt. Zumeist ist er jedoch zu sehr in bestehenden Mustern gefangen, um neue Lösungen entwickeln zu können. Die Muster aufsprengen soll das Verrücken der Probleme in einen anderen Kontext mittels Techniken wie dem Visualisieren.

Der veränderte Kontext soll Raum für neue Ideen und Denkweisen schaffen, der erst mit ausreichend Abstand entsteht. Im eingangs beschriebenen Fall etwa zeichnete der Coachee seinen Chef als Felsen, sich selbst als kleine Pflanze zu Füßen des Felsens. Das Bild verdeutlichte sein Problem: Der Coachee wurde von seinem Chef erdrückt. Der Fels nahm der Pflanze Sonne, spendete keine Nährstoffe. Mit der neuen Sichtweise konnte der Klient die Situation greifen und eigenverantwortlich realistische Lösungsstrategien entwickeln. 'Indem der Klient sein Problem mittels kreativer Techniken in einen anderen Kontext bringt, schrumpft er seine Schwierigkeiten auf ein Ausmaß zusammen, dass es ihm ermöglicht, selbst aktiv zu werden', verdeutlicht Janowitz. Ihre Aufgabe ist es lediglich, dem Coachee Zugang zum eigenen Potenzial zu verschaffen.
Autor(en): (ahe)
Quelle: Training aktuell 07/05, Juli 2005
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