Im Oktober 2004 trat der gesamte Vorstand des Deutschen Verbands für Neuro-Linguistisches Programmieren (DVNLP) e.V. zurück. Der Grund: anhaltende Differenzen zwischen dem Vorstand und der Aus- und Fortbildungskommission, die in der Satzung als Kontrollorgan und Gegengewicht festgeschrieben ist. Da sich Vorstand und Gremium nicht über Kompetenzen, Zuständigkeit und Verantwortlichkeit einigen konnten, löste sich der Vorstand unter seiner damaligen Vorsitzenden Waltraud Trageser auf. Zum einen sollte dieser Akt den internen Konflikt im DVNLP transparent machen. Zum anderen wollte man einer neuen Vorstandsriege die Möglichkeit bieten, diese Grundsatzprobleme unvoreingenommen zu lösen.
So wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Januar 2005 ein neuer Vorstand unter dem Vorsitz von Dr. Jens Tomas gewählt. Gleichzeitig wurde eine Satzungskommission ins Leben gerufen, um die notwendigen verbandsinternen Reformen zu diskutieren und umzusetzen. 'Mittlerweile liegt die dritte Fassung der Satzung vor, über die die Mitglieder möglicherweise im Oktober abstimmen können', resümiert Ralf Giesen, Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, die bisherige Arbeit, die auch dazu beitragen soll, die Kluft zwischen Vorstand und Regionalgruppen zu überwinden. Bislang, so Giesen, haben Vorstand und Regionalgruppen nicht an einem Strang gezogen. Das liegt daran, dass der Vorstand im Interesse der 1.250 Mitglieder deutschlandweit agieren muss, eine Regionalgruppe als Anlaufstelle für NLP-Neulinge jedoch vorwiegend auf lokaler Ebene. Die Zusammenarbeit soll nun künftig besser aufeinander abgestimmt werden.
Den Gemeinschaftssinn fördern soll zudem eine neue Corporate Identity inklusive Logo und Verbandsunterlagen sowie die Möglichkeit für Mitglieder, auf der Homepage Profil und Angebot zu präsentieren. Angedacht ist weiterhin eine Zukunftswerkstatt für DVNLP-Mitglieder, die nach 30 Jahren NLP über den weiteren Weg des Ansatzes sinnieren sollen. 'Viele Mitglieder haben sich lange Jahre nicht um den Verband gekümmert', sagt Giesen. Die Krise habe jedoch das Bewusstsein geschärft, wie wichtig der Verband für Qualität und Positionierung von NLP auf dem Bildungsmarkt ist. 'Wir im Vorstand wissen, was wir NLP zu verdanken haben, und wollen das in Form von Verbandsarbeit zurückzahlen', meint Giesen.