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Coachingmodell „Triade der Generativen Prozessbegleitung“
Coachingmodell „Triade der Generativen Prozessbegleitung“

Im Dreiklang zur Erkenntnis

Wie können Coachs in Zeiten der Ungewissheit und Dauerkrisen Orientierung bieten? Etwa durch den Einsatz der Triade der Generativen Prozessbegleitung. Mit dem auf wissenschaftlichen Arbeiten beruhenden Modell lassen sich Ressourcen aufspüren und Haltungs- und Handlungsoptionen verdeutlichen. Mitentwicklerin Vanessa Krüger stellt es vor.

Die Welt scheint erschöpft. Sei es im Kleinen aufgrund von individuellen Krisen, Fachkräftemangel, Gender Care Gap etc. oder im Großen durch Klimakatastrophe, Kriege und verzweifelte Digitalisierungsversuche. Erschöpfte Systeme sehnen sich nach Sortierungs- und Orientierungsmöglichkeiten. Was können wir im Coaching in solchen Phasen anbieten? Eine Möglichkeit bietet die Triade der Generativen Prozessbegleitung, ein Modell aus der Praxis für die Praxis, das wir bei Gesunde Karriere 2016 erarbeitet und seitdem kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt haben. Die Triade verdeutlicht Haltungs- und Handlungsoptionen und befähigt zur Reflexion und Steuerung von internalen und externalen Prozessen. Zudem unterstützt die Arbeit in der Triade das Selbstbewusstsein der Coachees, indem sie Ressourcen aufspürt, die bisher noch unbewusst waren, wodurch diese für den generativen Prozess nutz- und wandelbar werden.

Wissenschaftliche Hintergründe des Modells

Die Triade der Generativen Prozessbegleitung basiert grundsätzlich auf drei wissenschaftlichen Arbeiten. Prof. Dr. Kornelia Rappe-Giesecke entwickelte die Triade des Prozessdenkens, die sich aus den Elementen linear-sukzessiv, parallel-simultan und rückgekoppelt-reflexiv zusammensetzt – eine eher kognitive, systemische Betrachtung von Gleichzeitigkeiten. Dr. Stephen Gilligan arbeitet im „Generative Coaching“ mit einer Triade der Haltung, die sich aus Fierceness, Tenderness und Playfulness zusammensetzt. Diese Haltung unterstützt den generativen Prozess, indem sie die Bereitschaft zu Veränderung, Empathie und Kreativität fördert. Und zuletzt liefert Dr. Gunther Schmidt mit seiner hypnosystemischen Arbeit weitere Unterfütterungen für den generativen Prozess. Schlagworte sind hier Transparenz und Autonomie, Wahrgebung und Utilisation.

Wir gehen davon aus, dass Menschen über die Fähigkeit verfügen, generativ zu denken und zu handeln. Zukünfte können mit dem eigenen Denken und in Synergie mit anderen geschaffen und gestaltet werden. Für Organisation und Individuum gilt gleichermaßen: Neues wird aus einer bereits angelegten Struktur – des Denkens, Fühlens und Vorhersagens – generiert. Der Raum für Neues entsteht aus Ressourcen, die bereits vorhanden, wenn auch vielleicht noch nicht bewusst verfügbar sind. Um diese im generativen Prozess aufzuspüren, ins Bewusstsein zu holen und dort zu verankern, brauchen Menschen ein hohes Maß an Selbstbewusstsein. Die Prozesstriade unterstützt dies, indem sie Möglichkeitsräume explizit, konkret erlebbar, benennbar und damit gestaltbar macht.

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