Gerade hat es Arbeitsministerin Ursula von der Leyen wieder aufs Tapet gebracht: Sie forderte Funkstille für Firmenhandys nach Feierabend, um so der Überforderung und dem Burnout-Risiko für Arbeitnehmer Einhalt zu gebieten. Der Vorschlag ist ebenso populistisch wie praxisfern. Doch er zeigt, dass Burnout im Business ein höchst aktuelles Thema ist. Tatsächlich setzen immer mehr Unternehmen und Einzelpersonen das Erschöpfungssyndrom auf ihre Agenda. 'Die Nachfrage nach Stressmanagementseminaren ist stark angestiegen', bestätigt beispielsweise Bernd Wohlfahrt, Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement bei Motio Hamburg.
Der Markt reagiert entsprechend: Immer mehr Spezialisten bieten den Firmen ihre Unterstützung bei der Bekämpfung von Stress, Überforderung und Burnout an. 'Wir beobachten einen massiven Anstieg an Seminaren und Trainern, die sich das Thema auf die Fahnen schreiben', sagt Peter Buchenau. Der Vorstandsvorsitzende des unlängst gegründeten Burnoutzentrums e.V., Waldbrunn, sieht diese Entwicklung mit Sorge. Denn die Qualität der Angebote ist äußerst durchwachsen. 'Es gibt wenige, die wirklich gute Arbeit anbieten', glaubt der Businesstrainer. Für ihn verbirgt sich hinter dem wachsenden Angebot vor allem ein Hype, der sich durch die mediale Präsenz des Themas erklärt. 'Fällt morgen ein weiterer Prominenter um, werden wir übermorgen tausend Burnout-Berater mehr haben', so Buchenau, der mit seinem Fachverband für Stressbewältigung und Burnoutprävention unter anderem für mehr Transparenz auf dem Markt und nachvollziehbare Qualitätsstandards für Burnoutberater sorgen will.
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