'Das Schlimme an den Rednern ist, dass sie nicht sagen, worüber sie sprechen', bemängelte einst der deutsche Humorist Heinz Erhardt. Anita Abele formuliert es anders: 'Ihre Dienste bieten viele Redner an, aber nicht alle können ihre Zuhörer faszinieren und inspirieren.' Die Spreu vom Weizen trennen – das will Abele mit ihrer neu gegründeten Agentur 'Vortragsredner' leisten, die seit März 2008 um Kunden wirbt.
Die Geschäftsidee: Unternehmen, die für eine Kunden- oder Mitarbeiterveranstaltung nach Referenten oder Moderatoren suchen, will Abele die Arbeit abnehmen. Ihren großen Vorteil sieht die Gründerin in der langjährigen Berufserfahrung: Zehn Jahre arbeitete sie als Consultant bei der Redneragentur Ramsauer & Guillot, bevor sie sich selbstständig machte. Die Folge: 'Weil ich sehr viele Redner persönlich kenne, kann ich gut beurteilen, zu welchem Kunden und zu welcher Veranstaltung sie passen.'
Redneragenturen gibt es hierzulande zuhauf. Abele rechnet trotzdem mit Erfolg. Zum einen deshalb, weil sie sich selbst als kreativ und organisationsstark bezeichnet. 'Die Kunden schildern ihre Idee und ich mache mich dann auf den Weg, um interessante Themen und den dazu passenden Vortrags-Redner zu finden', schildert sie. Zum anderen will Abele ihren Auftraggebern alle Aufgaben rund um den Auftritt des Referenten abnehmen. 'Ich übernehme die Reiseorganisation des Referenten und organisiere beispielsweise auch Büchertische zum Vortragsthema', zählt sie auf.
In ihrer Datenbank listet Abele rund 50 Redner zu unterschiedlichen Themenbereichen. So steht etwa der Astronaut Prof. Dr. Ulrich Walter in der Kategorie 'Grenzgänger & Abenteurer' bereit; in der Kategorie 'Team & Motivation' wirbt Mentaltrainer Oliver Geisselhart um Zuhörer. Dieses Verzeichnis sei jedoch nur eine kleine Auswahl, meint die Anbieterin. Den Wünschen ihrer Kunden seien keine Grenzen gesetzt. 'Ich versuche, alles möglich zu machen', so Abele.
Eine Einschränkung gibt es für die Kunden aber doch: Für einen Vortrag inklusive Abeles Vermittlungsdiensten müssen die Unternehmen mindestens 1.500 Euro investieren. 'Erst ab diesem Budget kann ich sinnvoll arbeiten', meint die Gründerin.