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Vier-Tage-Woche im Pilotversuch

Nicht alle Mitarbeitenden fühlen sich durch die Vier-Tage-Woche entlastet. Manche haben sogar das Gefühl, sich den freien Tag umso härter erarbeiten zu müssen. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts InnoFARM, mit dem die TU Ilmenau einen zwölf- bzw. sechsmonatigen Modellversuch zur Vier-Tage-Woche der Firmen Deguma Schütz GmbH und Lindig Fördertechnik GmbH begleitete. Dabei setzten die Unternehmen verschiedene Varianten der um einen Tag verkürzten Arbeitszeit ein: So blieb ein ganzer Arbeitsbereich an einem Wochentag geschlossen. Oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten ihren freien Tag wählen. Oder die Beschäftigten kamen teamweise an unterschiedlichen Tagen zur Arbeit. Ein Fazit der Forschenden: Wichtig ist eine Gestaltung der Vier-Tage-Woche, die sowohl die beruflichen Anforderungen als auch die privaten Verpflichtungen der Beschäftigten berücksichtigt. Auch die betrieblichen Rahmenbedingungen sind entscheidend. So fühlten sich die Mitarbeitenden weniger gestresst, wenn im Betrieb mit Organizational Slack gearbeitet wurde, einem Arbeitskonzept, das es erlaubt, flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren.

Vier Tage arbeiten, drei frei haben: Das ist für Mitarbeitende nur unter bestimmten Bedingungen eine Verbesserung. iStock/Dragon Claws

Auf Teamebene habe eine gute Absprache zwischen den Beteiligten geholfen. Zudem weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass die Beschäftigten den freien Tag nur dann wirklich zur Erholung nutzen, wenn es ihre finanzielle Situation zulässt. Auch wenn in der Pilotphase keine negativen Auswirkungen auf die Unternehmenskennzahlen festgestellt wurden, bleibt abzuwarten, ob sich die positiven Effekte für Beschäftigte und Unternehmen als dauerhaft erweisen – und so die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich möglich bleibt. Bei Deguma Schütz jedenfalls plant man, dauerhaft für alle daran festzuhalten, bei Lindig prüft man Arbeitszeitmodelle, bei denen die Beschäftigten zwischen Freizeit und Geld wählen können.

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