Druck und Drang

„The Driven Ones“ lautet der Titel eines Dokumentarfilms, der fünf Studierende des Masterprogramms Strategy and International Management der Universität St. Gallen (HSG) auf deren Weg in die Arbeitswelt begleitet. Ihre Arbeitswelt ist sehr speziell, denn der Studiengang, den die beiden Frauen und drei Männer absolvieren, gilt laut der Financial Times als weltweit bester im Bereich Management. Wer hier reüssiert, kann mit einer Karriere als CEO rechnen. Genau deswegen hat Filmemacher Piet Baumgartner sie ausgewählt: Die jungen Menschen, die er mit der Doku sieben Jahre lang begleitet hat, werden mit ihrer Arbeit, ihren Entscheidungen, höchstwahrscheinlich das Dasein sehr vieler anderer Menschen beeinflussen. Der Film erzählt von dem, was die jungen Studierenden erleben: enormen Leistungsdruck und den Drang, oben mitzuschwimmen, wobei es dabei weniger um Geld als den Wunsch nach Einfluss und Gestaltungsmacht gehe, so Baumgartner in einem Fernsehinterview mit dem SR. Seine Dokumentation ist neutral-beobachtend angelegt, dennoch ist vor allem der Blick auf das System, in dem sich die jungen Menschen bewegen, spürbar kritisch. Den beobachteten Studiengang bezeichnete Baumgartner in der Schweizer Tagesschau denn auch als „Durchlauferhitzer“, bei dem das Ziel nicht sei, Probleme en detail, sondern möglichst schnell zu lösen.

Auch soziale und ökologische Fragestellungen sieht er (auch wenn sie einzelnen Absolventen durchaus wichtig seien) zu wenig abgebildet. Kritiker wiederum werfen dem Schweizer Filmemacher vor, ein tendenziöses Bild der Uni und ihrer Absolventen zu zeichnen. So schreibt Gerhard Schwarz, Mitglied des Stiftungsrates des Management-Symposiums an der HSG in der NZZ, dass die Hochschule durchaus breiter und bunter aufgestellt sei, als der Film suggeriere. Die Doku soll bei der ARD gezeigt werden, voraussichtlich Ende 2024.

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