Keine Frage: Qualitativ hochwertigen Content für e-Learning-Kurse zu erstellen ist aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Eine Möglichkeit, Kosten und Aufwand gleichermaßen zu reduzieren, besteht darin, bereits erstellte Inhalte wiederzuverwerten - ein Ansatz, den 'ResourceCenter' verfolgt, eine Software, die am Institut für Multimedia-Kommunikation (KOM) der Technischen Universtität Darmstadt entwickelt wurde.
Hauptbestandteil von 'ResourceCenter' ist ein Repository, eine Art Depot, in dem mehrere Autoren ihre Inhalte bereitstellen und wechselseitig nutzen können. Mit der Bereitstellung allein ist es aber noch nicht getan: 'Um die Inhalte im Repository finden zu können, müssen sie mit Metadaten beschrieben werden, beispielsweise Größe der Datei oder Dateityp', erklärt Stefan Hoermann vom KOM. 'Viele Autoren scheuen aber den Mehraufwand, den es bedeutet, Inhalte mit Metadaten auszuzeichnen.' Für diesen Fall hält 'ResourceCenter' einen Wizard bereit, der aus den Inhalten selbst automatisch Metadaten erstellt, die eine gezielte Suche ermöglichen.
Eine zusätzliche Arbeitserleichterung stellt die Autorenumgebung dar, die in 'ResourceCenter' integriert ist: Um den gezielten Zugriff auf ihre Inhalte zu ermöglichen, müssten die Autoren eigentlich ihre Kurse in Module unterteilen und diese einzeln im Repository hinterlegen. 'Dieses Verfahren wird von den Autoren allerdings nicht akzeptiert, weil es ebenfalls mit viel Aufwand verbunden ist', berichtet Stefan Hoermann. 'Deshalb haben wir eine Autorenumgebung entwickelt, die den Vorgang der Modularisierung automatisiert.' Während die Autoren ihre Kurse erstellen, stellt 'ResourceCenter' fertige Abschnitte oder Medien wie Bilder oder Simulationen einzeln in das Repository, wo sie dann von anderen Autoren genutzt werden können.