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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Harald Lesch, Karlheinz A. Geißler und Jonas Geißler aus managerSeminare 280, Juli 2021
Der U(h)r-Irrtum: Warum es nicht nur eine, sondern unendlich viele Zeiten gibt
Von der Tugend zum Stressor: Warum wir ein flexibleres Verhältnis zur Pünktlichkeit entwickeln sollten
Zeit ist Leben, nicht Geld: Der größte Zeitirrtum der modernen Zeit
Die Produktivität der Pause: Warum wir die Bedeutung von Pausen meist massiv unterschätzen und was sie so wertvoll macht
Warten ist wertvoll: Warum wir Wartezeiten schätzen lernen sollten
Wir nehmen sie uns, sparen sie, verlieren sie, manchmal genießen wir sie, um sie im nächsten Moment totzuschlagen, wenn sie uns nicht gerade wieder wegläuft. Wir reden ständig von Zeit, zu allen Zeiten, zeitlebens, so als wäre die Zeit unsere engste Vertraute, die wir in- und auswendig kennen. Doch was ist das eigentlich, wovon wir da ständig reden? Was ist Zeit? Seit mehr als 2.500 Jahren suchen Menschen nach einer Antwort, und bis heute hat man keine gefunden, mit der alle leben könnten. Wir wissen, was eine Uhr ist, und dass mit ihr die Zeit gemessen werden kann. Was es aber ist, was die Uhr da misst, ist so wenig fassbar wie der Wind.
In dieser Wissenslücke sind Vorstellungen zum flüchtigen Sujet entstanden, die unser Denken in vielerlei Hinsicht determinieren und uns bestimmte Verhaltensweisen soufflieren. Beispielsweise verwechseln wir Uhrzeit mit Zeit. Vor allem unser wirtschaftliches Handeln und Zeithandeln in der Arbeitswelt ist durch diese Vorstellungen geprägt. Wozu sie uns (ver-)leiten, wirkt auf den ersten Blick meistens funktional, erweist sich auf den zweiten aber oft als fatal. Konkret: Unsere Vorstellungen von Zeit sind mitverantwortlich für einige der Probleme, die uns heute zu schaffen machen, etwa für Umwelt- und Klimaproblematiken.
Es ist daher dringend an der Zeit, unsere Vorstellungen von Zeit zu überdenken, unser Zeitverständnis zu hinterfragen und in wesentlichen Teilen zu revidieren. Das ist nicht nur zeitkritisch, jetzt ist auch die richtige Zeit dafür. Denn wir befinden uns pandemiebedingt gerade in einer Zwischenzeit, in einem „Dazwischen“ von Old und New Normal, in der sich die Welt und ihre Denkgebäude neu zurechtrücken. Solche Zwischenzeiten sind gute Zeiten für Reflexion, denn sie schaffen Abstand zum Vergangenen, ohne dass einen das Werdende bereits wieder im Griff hat. Sie öffnen den Raum für im besten Sinne kritisches Denken, gesunde Skepsis, dringend notwendiges Umdenken und ein naturverträgliches Zeithandeln.
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