Zuerst die gute Nachricht: Schon 45 Prozent der deutschen Top-800-Unternehmen haben ein Wissensmanagement-System implementiert. Und jetzt die schlechte: In über 70 Prozent der Fälle wird das System selten oder nie benutzt. Dies geht aus einer Studie der Medienakademie Köln und der Fraunhofer-Gesellschaft, Sankt Augustin, zum Thema Wissenserwerb und Wissensmanagement in deutschen Unternehmen hervor.
Demnach gaben die meisten der 84 befragten Entscheider aus dem Personalbereich zu Protokoll, dass in ihrer Firma zum Zweck der raschen Informationsbeschaffung und -weitergabe IT-gestützte Instrumente wie Internet und e-Mail eingesetzt werden. WBTs und CBTs werden im Gegensatz zu klassischen Formen der Wissensvermittlung wie Mitarbeitergesprächen und Seminaren seltener genutzt, doch immer noch häufiger als dezidierte Wissensmanagement-Systeme, deren Nutzen vielen Unternehmen eher unklar ist. Diese Unsicherheit steht dem erfolgreichen Einsatz im Wege. Zumal es an der Firma ist, die Mitarbeiter bei der Umsetzung gezielt zu unterstützen: 92 Prozent der Betriebe, die Wissensmanagement-Instrumente einsetzen, sehen dringenden Handlungsbedarf, was die diesbezügliche Motivation und Schulung der Mitarbeiter angeht. Jene, die bislang über kein Wissensmanagement-System verfügen, plagen derweil andere Sorgen: Sie fürchten u.a. zu hohe Kosten und glauben, dass für Wissensmanagement zu viel Zeit investiert werden muss. Die Studie gibt einige Empfehlungen, wie diesen Befürchtungen beizukommen ist. Die Untersuchung kann kostenfrei unter e-Mail: linsinger@medienakademie-koeln.de angefordert werden.
Wissenserwerb und -weitergabe finden statt über...
häufig
e-Mail 93%
Intranet 87%
Internet 84%
Interne Präsenz-Seminare 75%
externe Präsenz-Seminare 68%
externe Online Wissensquellen 49%
Online Archive/Bibliotheken 45%
WBTs/CBTs 25%
Wissensmanagement-System 23%
selten
6%
12%
16%
22%
29%
46%
55%
56%
31%
nie
1%
1%
0%
3%
3%
0%
19%
46%