Um die Frage zu beantworten, was Wissensmanagement im Unternehmen bringen kann, muss klar sein, was es ist. Und da tun sich bereits Abgründe auf, denn man erhält schnell den Eindruck, dass alles als Wissensmanagement bezeichnet wird, was in irgendeiner Weise mit Wissen und Information zu tun hat.
Natürlich gibt es keinen Aspekt eines Unternehmens, für den das nicht der Fall ist. Ob es um Finanzen, um Mitarbeiter, um Anlagen, um den Markt geht - immer ist Information erforderlich und immer entsteht Information, die wiederum erforderlich ist: ein Kreislauf. Jemand benötigt Information, um sein Arbeitsergebnis zu erreichen, findet es hoffentlich, nutzt es und erwirtschaftet dadurch vielleicht neue Information, die er oder jemand anderes weiter nutzen kann oder muss. Wissen und Information kann und muss im Unternehmen in viele Richtungen ausgetauscht werden.
Wissensmanagement muss zum Funktionieren gebracht werden. Informationsaustausch funktioniert durchaus an vielen Schnittstellen im Unternehmen sehr gut. Da sind Prozesse hervorragend aufeinander abgestimmt, haben sich eingespielt. Das sollte auch keineswegs verändert werden. Wissensmanagement soll als übergeordneter Prozess das Gesamtsystem optimieren. Dieses besteht aus verschiedenen Ebenen: Der individuelle Mitarbeiter, der zur Erbringung seiner Arbeitsaufgaben sein Wissen einbringt und laufend erweitert. Die Organisationseinheiten als Teams, Abteilungen, Bereiche, die alle Mitarbeiter in definierte Aufgabengebiete einbetten und die organisatorische und funktionale Struktur des Unternehmens konstituieren. Das Unternehmen, wie es sich als Ganzes aus den Organisationseinheiten zusammensetzt und im Markt funktioniert. Der Markt oder besser die Gesellschaft schließlich als Gesamtsystem, deren Bestandteile sowohl das Unternehmen und jedes einzelne Individuum sind.