Natürlich wünschen sich die Unternehmen, gerade wenn es um die Etablierung eines Wissensmanagementsystems geht, lauter 'Harry Hilfreichs' als Mitarbeiter, die ihr Wissen gerne weitergeben. Denn um ein Wissensmanagementsystem, an dem viele Menschen dieses Typs beteiligt sind, braucht man sich nicht weiter zu kümmern, das ist klar. Klar ist auch, dass mit einer Gruppe von unkooperativen 'Egon Eigens' Wissensmanagement wohl kaum lange funktionieren wird.
Doch in der Praxis begegnen Unternehmen der Tatsache, dass es häufig soziale und psychologische Faktoren sind, an denen Wissensmanagementsysteme scheitern, oft noch mit unzureichenden Mitteln. Sie versuchen, mit immer ausgeklügelteren technischen Innovationen das Wissen ihrer Mitarbeiter zu managen, doch fehlen ihnen wirkungsvolle Strategien, die helfen, Mitarbeiter aller Couleur zum Teilen ihres mühsam erarbeiteten Wissens zu bewegen.
Auf die Suche nach solchen Strategien hat sich ein Forschungsprojekt an der Universität Tübingen und am Tübinger Institut für Wissensmedien (IWM) begeben. Das Projekt 'Wissensaustausch mittels einer geteilten Datenbank', das für sechs Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell gefördert wird, beschäftigt sich mit der Frage, mit welchen Mitteln Unternehmen Mitarbeiter dazu bringen können, durch die Bereitstellung ihres Wissens zum Nutzen der Gesamtorganisation beizutragen. Dazu wird in einer experimentellen Datenbanksituation der Einsatz unterschiedlicher Tools erforscht.
Unter anderem wurde eine Strategie untersucht, die viele Unternehmen bereits anwenden, um Mitarbeiter dazu zu bewegen, Informationen in ein Wissensmanagementsystem einzustellen: die Implementierung von Bonussystemen, also die Honorierung für Wissensmanagement-Beiträge...
Extras:
- Strategien für den Wissensaustausch und ihre Vor- und Nachteile.
- Wie Fotos die Kooperationsrate beeinflussen.