Im Projektplan stecken hunderte Arbeitsstunden. Er ist gut durchdacht, innovativ, verspricht neue Chancen zu begrenzten Risiken. Der Abteilungsleiter ist von seinem Konzept überzeugt, jetzt muss er nur noch die Bereichsleitung von diesem überzeugen. Doch die verliert zunehmend das Interesse. Denn der Abteilungsleiter wirkt in seiner Präsentation trocken, theoretisch, technokratisch …
Typisch. Trotz jahrelanger Präsentationserfahrungen, dem Besuch von Rhetorikseminaren, der Lektüre von Ratgebern gelingt es vielen Führungskräften nicht, ihre Inhalte überzeugend rüberzubringen. Weil sie als Vortragende blass wirken, verblasst auch ihre Botschaft – ganz gleich wie gut oder wichtig sie ist. Es gilt, frei nach Goethe, das faustsche Dilemma: !Habe nun, ach, studiert und geleistet … mit heißem Bemühen … da steh ich nun, ich armer Tor! Und überzeuge nicht besser als je zuvor!'
Häufig sind in solchen Fällen sogenannte Ausstrahlungskiller am Werk. Bei diesen handelt es sich um bestimmte Verhaltensweisen und innere Einstellungen, die die Überzeugungskraft beschneiden. Genau mit dieser Thematik befasst sich die Schauspielerei seit jeher. Aus diesem Metier stammen viele Hinweise und Techniken, wie sich Ausstrahlungskiller eliminieren lassen. Recht einfach können diese in anderem Kontext genutzt werden, im Business sowieso. Schließlich gilt: There’s no business without show business.
Bei der Bühnenkunst gehört Gelassenheit zur Grundhaltung. Denn die im Rollenspiel so wichtige spontane Kreativität kann man nicht aus sich heraus pressen, vielmehr gilt es, ihr den inneren Raum zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommt, dass Gelassenheit Aufmerksamkeit generiert. Das liegt daran, dass ein gelassenes Auftreten mit Hochstatus verknüpft wird. Wer Gelassenheit zeigt, wirkt bedeutend.
Extras:- Eine Frage der Haltung: Vier typische Ausstrahlungskiller in Präsentationen
- Literaturtipp: Hinweis auf einen Fachartikel über wirkungsvolles Reden