Der Gesundheitstag wurde mit viel Herzblut vorbereitet. Die Frustration im Aktionsteam ist folglich groß, als nur wenige Beschäftigte vorbeischauen. Doch nicht immer steckt hinter dieser Trägheit bloßes Desinteresse, sondern die Furcht vor Fragen wie: 'Dafür hast du Zeit?' Die Folge sind leere Stände und große Enttäuschung bei all denen, die sich etwa im Arbeitskreis Gesundheit für diese Aktion stark gemacht haben.
Es gehört zur menschlichen Natur, auf angeordnete Veränderungen mit Skepsis zu reagieren. Für Changemanager ist dies ein alter Hut, für Gesundheitsmanager aber häufig Neuland. Wer als Führungskraft das Thema Gesundheit im Unternehmen einführen will, muss mit diesen Widerständen rechnen und sie ernst nehmen. Die Gründe für die Vorbehalte gegen Gesundheitsmaßnahmen sind vielfältig – und unterscheiden sich je nach Hierarchiestufe. Die wichtigste Ursache für die Ablehnung ist die Angst, wegen Fehlverhaltens in der Vergangenheit an den Pranger gestellt zu werden. Grundsätzlich gilt: Widerstände gegen Neuerungen treten besonders häufig dann auf, wenn das bisherige nicht hinreichend gewürdigt wurde.
Wie sollte eine Führungskraft also mit Widerständen umgehen? In erster Linie, indem sie Vorbild ist und sich mit der eigenen Gesundheit auseinandersetzt. Dazu muss eine Führungskraft weder Marathon laufen noch Modelmaße erreichen, sondern lediglich achtsam mit sich umgehen und sich gesundheitsgerecht verhalten. Gemeint sind damit bereits kleine Dinge: Pause machen, sich Zeit nehmen für Mittagessen und für Gespräche und sich zu bestimmten Zeiten wie Urlaub unerreichbar machen. Das vorzuleben, worum es bei der betrieblichen Gesundheitsförderung geht, wirkt überzeugender als jede Auflistung von Argumenten.
Extras:- Das JEIN zur Gesundheit: Welche Befürchtungen bei Geschäftsleitung, Führungskräften und Mitarbeitern am häufigsten auftreten
- So begeistern Sie für Gesundheit: 9 Tipps
- Literaturtipps: Kurzrezensionen von drei Büchern über Betriebliches Gesundheitsmanagement