„Die Investition in die eigene Qualifikation ist die beste Geldanlage“, ermunterte Bundesbildungsministerin Annette Schavan im Sommer 2007 die deutschen Arbeitnehmer. Die haben Motivation dringend nötig: Im EU-Vergleich ist die deutsche Weiterbildungsquote nur Mittelmaß, wie die dritte europäische Erhebung zu betrieblichen Weiterbildung zeigt, die im Februar 2008 veröffentlicht wurde.
Doch was tun, um mehr Bürger ins Seminar zu locken? Um die Qualifizierungsquote zu erhöhen, hatte der Staat beschlossen, den weiterbildungswilligen Bürgern finanziell unter die Arme zu greifen. Weiterbildungssparen heißt das Konzept der Regierung, das Anfang 2007 mit großem Brimborium vorgestellt wurde.
Doch aus der Theorie ist bislang noch keine Förderpraxis geworden und finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung dürfen sich die deutschen Arbeitnehmer noch immer nicht vom deutschen Staat erhoffen. Ursprünglich sollte die Weiterbildungsprämie ab Anfang 2008 zur Verfügung stehen. Doch davon ist nun keine Rede mehr: „Wir streben den Start der Prämie zum Oktober 2008 an“, erklärt Katrin Hagedorn, Pressereferentin des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Der Grund für die Verzögerung: „Das Ganze befindet sich noch in der Abstimmung“, heißt es aus dem BMBF.
Arbeitnehmer, die sich für ihre Weiterbildung finanzielle Unterstützung wünschen, müssen jedoch nicht bis zum Herbst diesen Jahres warten. Es gibt andere Förderprogramme, die sie in Anspruch nehmen können. Die Unterstützung, die der deutsche Staat noch nicht bereit stellt, kommt vor allem aus der Staatengemeinschaft: Die Europäische Union hat für eine Reihe von Programmen große Summen ausgelobt.
Extras:- Übersicht: Die EU-Förderprogramme für Weiterbildner auf einen Blick
- Service: Kommentierte Liste von vier Webseiten mit weitergehenden Informationen zur Weiterbildungsförderung sowie Hinweis auf ein Interview zum Thema Weiterbildungssparen