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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Sophia Rödiger und Lukas Fütterer aus managerSeminare 303, Juni 2023
Wahrnehmen mit Sinn und Verstand: Was Achtsamkeit im Kern und digitale Achtsamkeit im weiteren Sinne bedeutet
Selbstbestimmt statt süchtig: Wie Achtsamkeit hilft, dem ständigen Sog des digitalen Informationsangebots zu widerstehen
Bewusst statt getrieben: Warum wir uns von E-Mails permanent aus der Konzentration reißen lassen und wie sich das achtsam ändern lässt
Achtsam für andere Wege: Warum digitale Achtsamkeit auch bedeutet, auf Lösungen zu achten, auf denen nicht „Achtsamkeit“ draufsteht
Selbst gemachter digitaler Stress: Wie wir durch unachtsame Kommunikation den Digital Overload verstärken
Die Kraft des Atmens: Warum die Atmung bei Achtsamkeitsübungen eine zentrale Rolle spielt
Neurologisch nachgewiesen: Warum Achtsamkeitstraining im Unternehmen die Co-Effizienz und Co-Kreativität deutlich steigern kann
Manche machen es, während sie ein fremdes Land bereisen, andere im Rahmen eines Meditationskurses, etwa in einem Kloster, wo man erst gar nicht den Stecker ziehen muss, weil es ohnehin keinen Strom gibt. Damit sich niemand Sorgen macht oder allzu sehr wundert, wird es zumeist nicht nur Verwandten und Bekannten angekündigt, sondern auch auf den Social Media mit Posts à la „Ich bin dann mal weg“ oder „Für vier Wochen raus“. Die Rede ist von – Sie haben es wahrscheinlich bereits erraten – einem Digital Detox, also einer, wie es wörtlich übersetzt heißt, digitalen Entgiftung. Laut einer repräsentativen Umfrage, die das Online-Studio von ARD und ZDF im Dezember 2022 durchgeführt hat, haben 41 Prozent der Deutschen bereits mindestens einmal einen Digital Detox absolviert. Tendenz: stark steigend.
Der Trend zum Digital-Fasten ist Ausdruck einer Entwicklung, die Arbeitsforscherinnen und Soziologen seit Jahren beobachten und die durch den Digitalisierungsschub der Corona-Jahre noch einmal deutlich Fahrt aufgenommen hat. Immer mehr Menschen fühlen sich digital übersättigt. Der sogenannte Digital Overload ist längst sprichwörtlich, manche Expertinnen und Experten sprechen neuerdings sogar von einem Digital Overflow, einer Flut digitaler Reize, Eindrücke und Erlebnisse, von der wir mental wie real mitgerissen werden. Immer mehr Mails und Messages, immer mehr digitale Information und Interaktion, immer mehr Zeit, die wir in Chaträumen oder digitalen Meetings verbringen – oft ohne dadurch wesentlich weiterzukommen.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Das soll kein Klagelied über die Digitalisierung werden. Als digitale Optimisten schätzen wir die facettenreichen Möglichkeiten sehr, die digitale Tools und Technologien eröffnen. Sie bieten uns nicht nur Zugang zu unendlichem Wissen, sondern ermöglichen es uns auch, das eigene Wissen mit dem anderer schnell und intelligent zu verknüpfen, und verschaffen uns kreative Zeit, in dem sie mühsame Standardprozesse automatisiert für uns abwickeln. Doch da, wo große Chancen liegen, lauern immer auch Risiken. In diesem Fall vor allem das Risiko, zunehmend die bewusste Steuerung der eigenen Zeit und Aufmerksamkeit zu verlieren, sich nur noch von Algorithmen und Push Notifications fremdbestimmen zu lassen, digital zu erschöpfen und im Worst Case auszubrennen. Um das zu verhindern und selbstbestimmt und wirksam die neuen Möglichkeiten zu nutzen, müssen wir dringend eine Kompetenz entwickeln, die auf den ersten Blick nicht in die digitale Welt zu passen scheint: Achtsamkeit. Wir sprechen auch von digitaler Achtsamkeit.
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