Der Designer sitzt in Köln, der Texter in Hamburg, die Programmierer in Frankfurt und der Chef in München - und alle arbeiten zusammen an der gleichen Webseite. Die Internetwirtschaft macht schon seit Jahren vor, wie Arbeitsteilung in Zukunft aussieht: Teamwork hat hier schon lange nichts mehr mit dem buchstäblichem Zusammenhocken zu tun.
Projektteams arbeiten in der digitalen Wirtschaft über Büro- und sogar Ländergrenzen hinweg zusammen. Kommuniziert wird rein virtuell - über elektronische Medien wie E-Mail, Instant Messaging, SMS oder Webconferencing. Treffen von Angesicht zu Angesicht sind in der Webwirtschaft selten - so selten, dass das Net-Set sogar einen eigenen Ausdruck dafür erfunden hat: F2F, Face-to-Face. Denn steht in einer Mail geschrieben 'das müssen wir besprechen', impliziert das ohne den Zusatz 'F2F' kein gemeinsames Mittagessen.
Mittlerweile ist Kollaboration via Cyberspace nicht mehr das Vorrecht der wilden Net-Kids. 'Virtuelle Teams findet man heute in Unternehmen jeder Branche und Größe', bestätigt Konrad Fassnacht, der als Manager bei Siemens für e-Learning und elektronische Zusammenarbeit zuständig ist.
Umfragen bestätigen den Trend: Fast 20 Prozent aller Manager hier zu Lande arbeiten dauerhaft in virtuellen Teams. Das ergab eine aktuelle Studie zur Teamarbeit der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft, Bad Harzburg. Für Siemens-Mann Fassnacht belegen solche Zahlen eine deutliche Entwicklung: 'Virtuelle Teams sind notwendig, um heute erfolgreich zu sein', meint der Personalmanager.
Extras:
- Info-Kasten: So gelingt die virtuelle Zusammenarbeit.
- Info-Kasten: Lexikon der virtuellen Teamarbeit - vom 'Application Sharing' bis zum 'Virtuellen Teamraum'.
- Interview: Prof. Dr. Christian Scholz, Inhaber des Lehrstuhls Betriebswirtschaftslehre, Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes, über die Erfolgsfaktoren virtueller Teamarbeit.