„Es wurde eine Prozesskostenanalyse durchgeführt, und wir machen Kostenplausibilisierungen durch den Einsatz von Schattenkalkulationen. Der Projektfortschritt wird durch Quality Gates überwacht“, schreibt ein leitender Angestellter in einer Mitarbeiterzeitschrift eines süddeutschen Konzerns. „Die zielgruppenspezifische und personifizierte Kommunikation erhält zunehmendes Gewicht. Das Dialogmarketing prägt künftig verstärkt das Kommunikationsmanagement“, heißt es in einer Zeitschrift für Handwerker.
Das sind nur zwei Beispiele kryptischer Texte von unzähligen. In vielen Unternehmen wuchert in Mitarbeiter- und Kundenzeitschriften, im Internet und Intranet, in Mitarbeiterinformationen und Firmenbroschüren ein Kauderwelsch aus nichtssagenden deutsch-englischen Kunstbegriffen, abenteuerlichen Satzkonstruktionen und aufgeblähten Formulierungen.
Diese Blähsprache ist keineswegs nur ein Ärgernis für Sprachpuristen. Viele Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden verstehen schlichtweg nicht, was man ihnen mitteilen will. Und diese Unverständlichkeit kostet Geld und Zeit, verursacht zusätzliche Arbeit, führt zu Fehlentscheidungen und kann die Personalführung erheblich erschweren. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand…
Extras:- Checkliste: Fünf Kriterien, die ein guter Text erfüllen muss.
- Service: Kurzrezensionen von vier Büchern über die Kunst des Schreibens.