„Viele selbstständige Trainer driften auf die Altersarmut zu“, warnt Udo Heißwolf, Finanzberater aus Nürnberg. Was der Franke häufig in seinem Büro erlebt, ist für ihn selbst immer wieder erstaunlich. „Wenn ich Interessenten vorrechne, was sie im Ruhestand haben werden, ist das so gut wie gar nichts“, berichtet Heißwolf. Die Botschaft, dass das Tagewerk den Lebensabend finanzieren muss, ist bei vielen Trainern, Beratern und Coaches offenbar noch nicht angekommen - oder sie wird weitgehend ignoriert.
Heißwolf, früher selbst Vertriebstrainer, hat sich mit seiner Finanzberatung Heißwolf Investment auf selbstständige Trainer, Berater und Coaches spezialisiert. Warum sich die Zielgruppe das Zielsparen spart, erklärt er sich so: „Viele Trainer sind nur mit ihrem aktuellen Umsatz beschäftigt und machen sich wenig Gedanken darüber, wie sie ihr Geld anlegen.“ Heißwolf hat dafür Verständnis: „Manche sind 200 Tage im Jahr unterwegs für Trainings. Wenn sie dann ins Büro oder nach Hause kommen, brauchen sie die knappe Zeit für andere Dinge.“
Aber nicht nur in den Arbeitsumständen, sondern auch in der Persönlichkeit seiner Klientel sieht Heißwolf mögliche Ursachen für die Scheuklappenmentalität: „Wer den ganzen Tag trainiert und berät und immer den Anspruch hat, zu allen Gebieten Auskunft geben zu können, der tut sich schwer damit, auch mal Sachen abzugeben“, wähnt Heißwolf. „Das bisschen Investment mache ich mit links, wenn ich mal Zeit habe“, berichtet der Finanzberater von der Einstellung vieler Trainer - und dann bleibe das Geldanlegen eben meistens liegen.
Extras:
- Drei Fallbeispiele: Was für Prioritäten in der beruflichen Absicherung und Altersvorsorge man bei welcher Finanzbasis als Trainer setzen sollte. Tipps von zwei Experten.