Tutorial
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Reflexionsenergie aufbauen

Verschiedene Führungsansätze – von hierarchisch bis agil und coachend – beherrschen zu können, erfordert Flexibilität, vor allem im Kopf. Denn nur, wer out of the box denken kann, kann über den Schatten des ihm naheliegenden Führungsstils springen und auf ein breites Spektrum von Verhaltensoptionen zurückgreifen. Fünf Ansatzpunkte für mehr mentale Beweglichkeit.

1. Dem Zweifel eine Chance geben

Der Zweifel an der Richtigkeit der ei­genen Überzeugungen, Entscheidungen und Handlungen ist eine wichtige Grundlage konstruktiver und produktiver Reflexivität. Denn nur, wenn man die Courage hat, selbstkritisch zu analysieren, warum man bisher – oder in einer bestimmten Situation – geführt hat, warum man bisher – oder in einer bestimmten Situation – wie geführt hat, kann man eingefahrene Wege verlassen. Zur Reflexivität gehört erstens, zu sich selbst auf Distanz gehen zu können. Dazu gehört zweitens das Selbstverständnis, dass man sich durchaus irren und mit einer Entscheidung oder einem Verhalten danebenliegen kann. Und dazu gehört drittens das Bewusstsein, dass Zweifel am eigenen Tun keine Schwäche, sondern eine Stärke sind – weil erst sie den Weg für Weiterentwicklung frei machen.

2. Bereit sein zum lebenslangen Lernen

Souveräne Führungspersönlichkeiten nutzen die Analyseergebnisse der Reflexion und Selbstreflexion, um effektive Lernprozesse anzustoßen: „Welche Kompetenzen und Qualifikationen brauche ich noch, um zum Beispiel einem agilen, transformativen Führungsstil genauso gerecht werden zu können wie einem hierarchischen, transaktionalen? Woran muss ich arbeiten, damit mir bestimmte Persönlichkeitseigenschaften (z.B. mein Perfektionismus) nicht im Weg stehen, wenn es darum geht, einen bestimmten Führungsstil zu aktivieren?“ Voraussetzung dafür, dass Einzelne so an ihre Entwicklung herangehen können, ist freilich die Etablierung einer offenen Lernkultur im Unternehmen, in der Fehler als Ausgangspunkt für einen Lernprozess­ betrachtet werden.

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LJI-2
LJI-2
Der LJI-2 misst das bevorzugte Führungsverhalten sowie Entscheidungsstrategien einer Führungsperson. Erfasst wird, wie gut diese erkennt, in welchem Ausmaß Mitarbeitende bei Entscheiden einbezogen werden sollen.

3. Kreativitätstechniken einsetzen

Will man sich auf die Zielgruppe des eigenen Führungshandelns einstellen (z.B. Mitarbeitende, die mit Routineaufgaben befasst sind, versus ein agiles Innovationsteam), ist es wichtig, die Perspektive wechseln und sich in Bedürfnisse, Erwartungen und Wahrnehmungen anderer hineindenken zu können. Kreativitätstechniken können helfen, sich in solchen Perspektivwechseln zu üben. Eine bekannte Technik ist beispielsweise die Walt­-Disney­-Kreativätsmethode, bei der man im Rollen­spiel nacheinander die Rolle eines Träumers, eines Realisten und schließlich eines Kritikers übernimmt. Doch das Angebot an Kreativitätstechniken ist riesig. Und es lohnt sich, zu prüfen, mit welchen es einem am besten gelingt, ungewohnte Perspektiven einzunehmen. Eine spannende Methode besteht z.B. auch darin, sich mit Kunst und Literatur zu beschäftigen, etwa ein gutes Buch zu lesen oder ein Museum zu besuchen. Denn Kunstwerke sind (meist) mehrdimensional angelegt und verfügen über mehrere Bedeutungs-­ und Sinnzusammenhänge.

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