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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Anne Michel aus managerSeminare 306, September 2023
Eine Herausforderung ist das Time Boxing der Scrum Events. Das Daily Standup sollte idealerweise nicht länger als 15 Minuten dauern. Doch in der Praxis zieht sich das Meeting manchmal länger hin – sei es durch Unklarheiten, Ablenkungen oder Personen, die das Ruder übernehmen wollen und Diskussionen anfachen. Lösung: Machen Sie dem Team klar, dass Sie mit einer strengen Zeitvorgabe arbeiten: Um sie einzuhalten, können die Teammitglieder ihre Redezeit planen sowie ihre Punkte vorbereiten. Gibt es weiteren Gesprächsbedarf, kann diesem nach dem Daily mit dem Teammitglied in einem Eins-zu-eins-Gespräch nachgegangen werden. So wird das Daily zu dem, was es sein soll: ein effizientes Check-up.
Eigentlich haben Sie eine strukturierte Agenda für die Events erstellt, in der Zeitfenster für Diskussionen und Inputs vorgesehen sind, und zu Beginn auch die aktive Teilnahme aller Teammitglieder eingefordert. Aber irgendwie macht dieses Mal niemand mit: Der eine wirkt schüchtern, die andere unkonzentriert. Es entsteht keine kreative Dynamik. Lösung: Wenn die Beteiligung stockt, sollten Sie hellhörig werden und gezielt nachfragen: Was ist los? Woran denkt ihr gerade? Gab es einen Konflikt oder ein anderes Ereignis? So identifizieren Sie mögliche Gründe für die mangelnde Anteilnahme.
Manchmal tendiert das Team dazu, sich während der Retrospektive in den vergangenen Ereignissen festzubeißen – anstatt sich auf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung zu fokussieren. Die Retro droht, ihren Sinn und Zweck zu verlieren. Lösung: Es liegt an Ihnen, das Gespräch wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Stellen Sie z.B. offene Fragen, um die Diskussion über Lösungen anzukurbeln oder verwenden Sie Priorisierungstechniken, um die wichtigsten Verbesserungen herauszufiltern.
Im Scrum Review weisen Kunden durchaus mal auf Schwachstellen hin – dafür ist dieses Event da. Dennoch kommt es mitunter hierdurch zu Verunsicherung und Demotivation im Team. Lösung: Machen Sie Ihrem Team deutlich, dass die Kritik eine Chance zur Verbesserung ist – und Fehler Teil des agilen Mindsets. Ermutigen Sie die Menschen, die Kritik als wertvolle Informationen zu betrachten, die ihnen helfen, ihre Arbeit zu verbessern. Bieten Sie Unterstützung an, indem Sie bei der Planung geeigneter Maßnahmen zur Umsetzung des Feedbacks mitwirken – und sicherstellen, dass diese in den kommenden Sprints berücksichtigt werden.
Manche User Story erweist sich als herausfordernder als erwartet oder kann aufgrund eines Krankheitsfalls nicht richtig oder erst am letzten Tag des Sprints abgeschlossen werden. Die Zeit wird knapp, und eine gründliche Überprüfung ist nicht mehr möglich. Im Team wird überlegt, ob es die – nicht ganz fertige bzw. ungeprüfte – Story trotzdem auf „done“ stellen sollte. Lösung: Gehen Sie keine Kompromisse ein, und lassen Sie die Story „in Arbeit“. Schließlich sind wir alle Menschen, und es gehört dazu, nicht immer on time zu sein – solange es wenige Ausnahmen bleiben. Fragen Sie sich aber auch: War die User Story schon im Scrum Planning mit dem Product Owner zu komplex definiert, respektive nicht gut genug refinet?
Wenn zu viele Anforderungen an ein Produkt aufgenommen werden, kann dies zu Schwierigkeiten bei der Priorisierung führen. Nur wenn der Backlog regelmäßig gereinigt und gepflegt wird, ist die Übersichtlichkeit und Priorisierung gewährleistet. Lösung: Um einen überfüllten Product Backlog zu bewältigen, können Sie regelmäßige Backlog-Refinement-Sitzungen organisieren, in denen Sie Anforderungen priorisieren. Dabei können veraltete oder nicht mehr relevante Elemente entfernt und die wichtigen Anforderungen klarer strukturiert werden.
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