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5 Tipps zur Entschärfung von HR-Zwickmühlen

Die Öffentlichkeit wünscht sich mehr Diversität in Führungspositionen; Mitarbeitende wollen, dass Gehaltssysteme transparent sind … So berechtigt derartige ethisch motivierte Ziele im Personalmanagement auch sind: Wenn HR-Units nicht aufpassen, riskieren sie, durch deren unreflektierte Umsetzung andere, ebenfalls berechtigte Ziele zu verletzen. Fünf Tipps für einen bewussteren Umgang mit neuen HR-Herausforderungen.

1. Diversität fördern, ohne interne Talente zu vernachlässigen

Mehr Diversität im Management eines Unternehmens anzustreben, kann zum Problem werden, wenn bei der Besetzung von Führungspositionen vermehrt extern rekrutiert wird, um die Diversitätsziele zu erreichen, während interne Mitarbeitende das Nachsehen haben und durch fehlende Aufstiegschancen frustriert und demotiviert werden. Dass ein derartiges Dilemma zwischen Diversitätszielen auf der einen Seite und dem Ziel, Mitarbeitende fair zu fördern und zu befördern, entsteht, kann das HR-Management allerdings verhindern, wenn es perspektivischer denkt: Es sollte die Diversity-Ziele für die Managementebene bei der langfristigen Förderung interner Talente gleich mitdenken. Es gilt also, durch Implementierung transparenter Prozesse und klarer Bewertungsmaßstäbe sicherzustellen, dass Mitarbeitende unabhängig von Merkmalen wie Geschlecht, Herkunft und Co. bei Entwicklungsmaßnahmen berücksichtigt werden. Mentoring-Programme und Talentpools können hier helfen.

2. Automatisierung nutzen, aber menschlich gestalten

Der Einsatz von KI und die Automatisierung von Prozessen bieten dem HR-Management Vorteile in puncto Effizienz, Skalierbarkeit und Co. Gleichzeitig kann beides ein anderes wichtiges Ziel moderner Personalarbeit konterkarieren, nämlich den Anspruch, Mitarbeitenden auf der Ebene ihrer individuellen Lebenssituation und Bedürfnisse zu begegnen. Deswegen sollten sich HR-Einheiten, die KI-basierte Systeme nutzen, um Entscheidungen zu treffen (beispielsweise über den Weiterbildungsbedarf von Mitarbeitenden), niemals komplett auf die Systeme verlassen. Wichtig ist außerdem, die Funktionsweise von Algorithmen transparent zu machen und diese regelmäßig auf mögliche Bias hin zu überprüfen. Denn KI, die von falschen oder vorurteilsvollen Annahmen ausgeht, konterkariert das Ziel, eine faire Arbeitsumgebung zu schaffen (und Diversity-Ziele zu erreichen).

3. Gehaltsstrukturen transparent machen, aber nachvollziehbar gestalten

Transparenz in der Vergütung kann zur Stärkung des Gerechtigkeitsempfindens von Mitarbeitenden beitragen – und genau das Gegenteil bewirken. Jedenfalls stellt der Wert Transparenz eine Gefahr für den Wert Betriebsfrieden dar. Da das Fairness-Empfinden von Mitarbeitenden ein schwer berechenbarer Faktor ist, ist diese Gefahr bei Open Salaries immer gegeben. Trotzdem lässt sie sich reduzieren, wenn erstens die Gründe für Unterschiede klar kommuniziert werden und wenn zweitens regelmäßig die Möglichkeit besteht, etwaige Unzufriedenheiten offen anzusprechen. Auch Instrumente wie Gehaltsrechner, mit denen sich ermitteln lässt, wo man aus welchen Gründen mit seinem Salär steht, können helfen, Missverständnisse zu vermeiden und das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Gehaltsstrukturen zu stärken.

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