Wer sich mit e-Learning beschäftigt, denkt an erster Stelle an innovative Lernplattformen, umfassende Contents und effektive Lernsoftware - der Begriff Tele-Coach fällt dabei nur selten. Unternehmen und Bildungsträger sind sich jedoch einig, dass der Erfolg von Online-Kursen maßgeblich von einer professionellen Betreuung abhängt. Dennoch herrscht über dieses neue Berufsbild viel Unwissen. Oft werden Trainer und Dozenten mit der Betreuung von e-Learning-Kursen beauftragt, ohne die notwendigen Qualifikationen vorweisen zu können.
'Es ist aber ein Unterschied, ob man das Lernen im Unterricht oder im Internet begleitet', weiß Petra Koch vom Berufsbildungszentrum (BBZ) Fulda. 'Das Lernen im Netz stellt an den Coach gänzlich neue Anforderungen, so-wohl im didaktischen als auch im pädagogischen Bereich'.
Diese Meinung teilt auch Dr. Rudolf Schröder, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Paderborn: 'Schon die ersten e-Learning-Projekte Ende der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre haben gezeigt, dass die Betreuung der Teilnehmer durch einen Coach hohe Qualitätsunterschiede ausmacht. Die Online-Kurse müssen optimal strukturiert, das Lernmaterial multimedial aufbereitet, Kontrolltests durchgeführt und die Teilnehmer motiviert werden - da reicht ‚Learning by doing' einfach nicht aus.'
Am Beispiel der ets GmbH zeigt sich, wie Trainer, Dozenten und Personalentwickler auf die veränderten Bedürfnisse optimal vorbereitet werden können. Gemeinsam mit der Universität Paderborn entwickelte ets die 'Online-Qualifizierung zum Tele-Coach'. Der Lehrgang umfasst 20 Qualifizierungseinheiten mit je 8 bis 12 Lernstunden und vermittelt die wesentlichen Anforderungen des e-Learnings.