Bernd Hansen hat Großes vor: Zum „Aldi der Weiterbildungsbranche“ will der Hanseat mit seinem Trainingsinstitut „Seminardiscounter“ werden. 2006 geht er mit seinem Konzept an den Start. Ebenso wie die Lebensmittelkette will der Hamburger seine Ware zum Niedrigpreis anbieten. 111 Euro für ein zweitägiges Seminar in Rhetorik, Dialektik oder Verkaufsförderung – mit diesem Angebot soll der Markt erobert werden.
Die gleiche Idee hatte Björn Grimm bereits zwei Jahre vorher. 2004 hat er sein Unternehmen „billig bilden“ gegründet. Auch er bietet seitdem Tagesseminare zum Niedrigpreis an. 99 Euro kosten die eintägigen Schulungen in Kommunikation, Motivation und Präsentation. Die Preise sind niedrig, der Gewinn soll trotzdem hoch sein, so die Idee von Grimm und Hansen.
Wie das gehen soll? Über eine große Anzahl von Teilnehmern im Seminar. Oder über eine große Anzahl von Seminaren. Während es Björn Grimm mit dem ersten Ansatz versucht – er ist bereit, bis zu 40 Teilnehmer in seine Seminare aufzunehmen –, wählt Bernd Hansen den zweiten Ansatz. Zu seinen Trainingsinhalten hat der Hanseat Seminarkonzepte entwickelt, die angeworbene Trainer in seinem Sinne umsetzen sollen.
Die Qualität aller Seminare soll durch die Standardisierung gleichbleibend sein, der Vorbereitungsaufwand dafür gering – so die Theorie. Weitere Stellschrauben, die den kleinen Preis möglich machen: Die Seminarräume mietet Hansen nur nach Bedarf an; Kekse und Kaffee müssen sich die Teilnehmer selbst mitbringen. Und aus einem weiteren Sparpotenzial macht Hansen keinen Hehl: „Die Trainer verdienen pro Kurs nicht so viel wie üblich.“
Extras: - Literaturtipps: Hinweis auf einen Fachartikel und Kurzrezension eines Buches zum Thema Honorare und Existenzgründung