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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag aus managerSeminare 301, April 2023
Testgelesen von Sandra Berenbold
Der von Martin Permantier herausgegebene Sammelband besteht aus 24 Essays von Vordenkerinnen und -denkern. Statt ein State-of-the-Art-Vorgehen zu beschreiben, werden darin multiperspektivische Anregungen geteilt. Im Fokus steht das Transformationspotenzial auf den drei Ebenen Individuum, Team und Kontext sowie deren Zusammenspiel. Trotz der sehr unterschiedlichen Beiträge und einer großen Themenvielfalt ist ein roter Faden vorhanden, was an der gelungenen Einordnung liegt. Herausragend sind das Essay von Sabine und Alexander Kluge über Graswurzelinitiativen, jenes von Tanja Gerold, in dem sie Mythen der Angst und neue Perspektiven aufzeigt, und das von Andreas Zeuch, das sich für mehr Wirtschafts- und Unternehmensdemokratie ausspricht. Es gibt auch sehr persönliche Essays, etwa von Anne-Dorthe Nielsen, die davon berichtet, wie eine Krebsdiagnose ihre Sicht auf das Leben verändert hat. Ein Leitfaden für die Ausgestaltung von Transformation in Organisationen ist das Buch hingegen nicht. Es gibt vielmehr Anregungen für eine Gesamttransformation der Gesellschaft – Unternehmenstransformationen und Kulturgestaltung sind ein Teil davon.
Informationsdichte | Das Buch weist eine hohe Informationsdichte auf. Die Betrachtung der drei Transformationsebenen sowie die persönlichen und authentischen Ansichten und Erlebnisse bieten vielfältige Impulse. Es wird den Lesenden überlassen, aus dem Angebot die passenden Impulse auszuwählen und zu reflektieren. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Die Inhalte der Essays werden durch ansprechende Visualisierungen unterstützt. Kernthesen sind in Sprechblasen hinterlegt oder werden farblich hervorgehoben. Die Zusammenfassungen zu Beginn der drei Themenbereiche sowie die Trenngrafiken zwischen den Essays verbessern die Orientierung. QR-Codes erleichtern zudem das Finden weiterführender Informationen. Punkte: 4 von 4 |
Gliederung | Der Herausgeber ordnet die 24 Essays durch eigene Beiträge und Übergänge ein und sortiert sie nach den Ebenen „Ich“, „Wir“ und „Alle“. Das sorgt für einen roten Faden und schafft Orientierung. Die Vitae der Autorinnen und Autoren erleichtern die Einordnung der Artikel und deren Thesen. Schön sind auch die Verweise auf Übungen und Podcast-Episoden, aus welchen die Artikel entstanden sind. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Generell ist das Buch sehr gut verständlich und nachvollziehbar. Einzelne Beiträge schweifen jedoch etwas zu stark auf eine philosophische und weniger praktische Ebene ab. Außerdem sind manche Aussagen meines Erachtens zu verallgemeinernd und nicht empirisch belegt bzw. beziehen sich zu einseitig auf bestimmte Theorien (z.B. auf das Modell von Frederic Laloux). Punkte: 3 von 4 |
Eignung | Das Buch richtet sich in erster Linie an sogenannte Zukunftsgestalter, die nicht genau definiert werden. Permantier möchte offenbar möglichst viele mit den Impulsen ansprechen und zum Umdenken anregen. Gleichzeitig setzt das Buch eine reflektierte Leserschaft voraus, die sich selbst und ihre Haltung zu Transformationen offen hinterfragt, um veränderungsfähig zu sein. |
Relevanz | Die Relevanz der verschiedenen Beiträge steht mit Blick auf den großen Transformationsdruck und die Zukunftsherausforderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft außer Frage. Hierfür bieten die 24 Essays ein sehr breites Angebot an Impulsen, die dabei helfen, Bestehendes aktiv zu hinterfragen. Nicht jeder Beitrag ist für alle relevant, aber insgesamt lohnt sich die Lektüre. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Carmen Klein
Gunter Dueck will in seinem Buch auf humorvolle Weise darauf aufmerksam machen, welcher „Irrsinn“ in deutschen Unternehmen derzeit an der Tagesordnung ist. In 31 Kapiteln trägt er die „Sinnlosigkeitsherde“ im unternehmerischen Alltag zusammen und verrät unter anderem, was in der Zukunftsgestaltung von Organisationen falschläuft. Im ersten Kapitel geht er beispielsweise auf Unternehmen ein, die lieber an Problemen „weiterwursteln“, statt sie wahrzunehmen oder gar zu beheben. Im neunten Kapitel widmet er sich „Dauer-Meetings“ mit „Bore-out“-Potenzial. Und in Kapitel 13 thematisiert er von ihm sogenannte „Leuchtturmprojekte“, womit Projekte gemeint sind, die aufgrund von fehlendem Umsetzungswillen der Unternehmen nicht über den ersten Prototyp hinauskommen. Der Autor regt durch provokante Formulierungen wie „Für die Tonne arbeiten“ und „Wenn du mal nicht weiterweißt, gründe einen Arbeitskreis“ zur Reflexion an. Es handelt sich hier weder um ein Fachbuch noch um einen Ratgeber. Stattdessen wirkt das Buch wie ein Plädoyer für ein Umdenken in der Arbeitswelt, das zum Schmunzeln und Nachdenken anregt. Der wissenschaftliche und unternehmerische Hintergrund des Autors verleiht den teils sehr polemisch geschilderten Beobachtungen die nötige Glaubwürdigkeit.
Informationsdichte | Die 31 kurzen, prägnanten Kapitel bieten Lesenden eine hohe Informationsdichte. In Praxisbeispielen werden Sachverhalte und Hintergründe auf den Punkt gebracht. Manches wirkt überzeichnet, etwa das Beispiel des planlosen Chefs im Meeting-Kapitel. Solche satirischen Beschreibungen machen Duecks Standpunkt jedoch greifbarer. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Cover ist optisch ansprechend und veranschaulicht die im Buch erwähnte „Sinnfreiheit“. Markante Aussagen und Kapitelüberschriften werden grau hervorgehoben und lockern den Text auf. Vereinzelte Grafiken sind vorhanden, allerdings hätten mehr Visualisierungen im Stil der Illustration auf dem Cover den humorvollen Charakter des Buchs zusätzlich untermauert. Punkte: 3 von 4 |
Gliederung | Das Buch ist klar strukturiert. Nach der Einleitung schließen sich 31 kurze Kapitel an, die nicht unbedingt chronologisch gelesen werden müssen. Jedes Kapitel widmet sich einem „Sinnlosigkeitsherd“ und erläutert diesen mit praxisnahen Beispielen. Ein Anhang und ein Literaturverzeichnis werden nicht aufgeführt, vereinzelt gibt es jedoch Fußnoten mit Quellenangaben. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Trotz oder vielleicht auch wegen der umgangssprachlichen Ausdrucksweise ist die Sprache verständlich. Praxisnahe Formulierungen wie „schimpfen Sie, indem Sie lachen“ machen das Buch kurzweilig und anschaulich. Begriffe wie der „psychologische Kontrakt“ nach Chris Argyris werden gut erläutert. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Die Zielgruppe wird nicht explizit genannt, Sprache und Inhalte lassen aber darauf schließen, dass sich das Buch an eine breite Leserschaft richtet, die an den aktuellen Entwicklungen in Unternehmen interessiert ist. Dazu gehören vor allem Führungskräfte, die ihr eigenes Verhalten reflektieren oder weiterentwickeln möchten. |
Relevanz | Das Buch vermittelt auf kurzweilige Art, wie sich Entwicklungen der vergangenen Jahre – sei es das Einsparungsbestreben, die Prozessorientierung, das Heben von Effizienzen oder die Sinnfragen der Mitarbeitenden – auf Unternehmen und das Management auswirken. Konkrete Lösungsansätze bleiben außen vor, was Dueck aber bereits in der Einleitung klarstellt. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Kevin Welter
Marion A. Weissenberger-Eibl teilt das Buch in die Bereiche Handlungsfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit ein. Die Herausgeberin erklärt, dass der Blick in die Vergangenheit bewährte Verhaltens- und Problemlösemuster liefert und die Zukunft sich an der Veränderung der Umwelt orientiert. Zukunftsfähigkeit ist ihr zufolge die Flexibilität, zwischen den zeitlichen Dimensionen wechseln zu können. Die Fragestellung: Was kann ich daraus lernen, und wie könnte es in Zukunft sein? Die Autorinnen und Autoren widmen sich auf dieser Basis verschiedenen Aspekten der Zukunftsgestaltung. Rainer Walz z.B. erklärt in seinem Beitrag über Nachhaltigkeit, warum wir in Deutschland bei Windkraft erfolgreich waren, und welche regionalen Auswirkungen der Kohleausstieg hat. Über künstliche Intelligenz und die Fähigkeit, dadurch externes Wissen schneller nutzbar zu machen, schreiben Djerdj Horvat und Heidi Heimberger. Außerdem fordern Toni Kaatz-Dubberke und Jochen Cornelius-Bundschuh mehr Mut zum Handeln und gehen darauf ein, wie die Digitalisierung für mehr sozialen Zusammenhalt genutzt werden kann. Das Buch regt zum Nachdenken an, ist aber keine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Wie sich die Impulse auf das eigene Unternehmen übertragen lassen, müssen Lesende selbst herausfinden.
Informationsdichte | Die wissenschaftlichen Beiträge betrachten die Themen auf einer strategischen und konzeptionellen Ebene, wodurch sie facettenreich sind. Der Sammelband punktet mit einer Breite, die ein einzelner Autor meines Erachtens nicht liefern könnte. Die Beiträge sind gut aufeinander abgestimmt, sodass sie trotz der hohen Informationsdichte angenehm zu lesen sind. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Das Hardcover fühlt sich hochwertig an. Die einzelnen Seiten sind dick genug, um schnell blättern zu können. Grafiken lockern den Text auf, und eine gute Strukturierung durch Absätze machen es dem Auge einfach zu folgen. Die Gestaltung der Beiträge erinnert an gut aufbereitete Whitepaper und unterstreicht den wissenschaftlich fundierten Charakter der Texte. Punkte: 4 von 4 |
Gliederung | Das Buch ist in die drei Bereiche Wandlungs-, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit gegliedert, die jeweils aus mehreren Beiträgen bestehen. Jeder Beitrag erinnert an ein wissenschaftliches Essay – gut durchdacht und mit anschließendem Fazit oder konkreten Handlungsempfehlungen. Es ist möglich, einzelne Beiträge auszuwählen und das Buch querzulesen. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Für ein wissenschaftliches Fachbuch ist die Sprache verständlich. Die Inhalte sind jedoch teils sehr speziell und ohne direkten Anwendungsbezug. Wenn z.B. über das Konzept des „Foresight“ in Unternehmen gesprochen wird, geht es um Spannungsfelder und Erfolgsfaktoren. Wie genau Unternehmen Veränderungen prüfen und zukunftsbezogene Prozesse angehen sollen, wird hingegen nicht erklärt. Punkte: 3 von 4 |
Eignung | Das Buch richtet sich an Führungskräfte, Wissenschaftler und Angestellte, die mehr über Zukunftstrends wissen möchten. Es hilft dabei, analytisch und wissenschaftlich über den Tellerrand zu blicken, und deckt ein großes Interessenspektrum ab. Dadurch eignet es sich als Inspiration für das nächste Strategiemeeting oder eine persönliche Neuausrichtung, jedoch weniger als Praxisratgeber. |
Relevanz | Das Thema Zukunftsfähigkeit ist relevanter als jemals zuvor. Das Buch bietet viele Perspektiven und Anregungen mit klarer Herleitung und Quellen, die verdeutlichen, dass es nicht nur eine einzige Zukunftsstrategie gibt. Eine klare Empfehlung für jeden, der wissen möchte, was Unternehmen und Menschen in der Zukunft beschäftigen wird. Punkte: 4 von 4 |
Testgelesen von Ann Carolin Zorn
In seinem Buch fordert Markus Väth neue Formen der Arbeit und des Wirtschaftens. Im Eingangskapitel beschreibt er „Deutschland am Wendepunkt“ und kritisiert, dass das Land bei wichtigen Themen der Zeit nicht gut aufgestellt sei. Er plädiert daher für einen Paradigmenwechsel in unterschiedlichen Bereichen, der neue Denk- und Handlungsmuster voraussetzt. Lesende werden anschließend durch sieben Kapitel geführt, die potenzielle Musterwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft abbilden sollen. Der Autor leitet durch die Themenbereiche Kapitalismus, Wertschätzung, Digitalisierung, sinnvolle Arbeit, Management, Bildung und Gemeinwohl. Er beleuchtet innerhalb der Kapitel z.B. Themenkomplexe wie Wertschöpfung durch Wertschätzung, eine Kultur des Digitalen, die Förderung von Vertrauen und Selbstverantwortung in der Unternehmensführung oder Gemeinwohlorientierung auf dem Weg in die Wir-Gesellschaft. In jedem Kapitel plädiert der Autor für neue Formen einer gelingenden Arbeitswelt sowie des zukunftsfähigen Wirtschaftens. Er scheint mit dem Buch eine Diskussion anstoßen zu wollen, durch welche Ansätze und Ideen „wir unsere Wirtschaft retten“ können.
Informationsdichte | Lesende erwartet in diesem Buch eine hohe Informationsdichte, die ein fokussiertes Lesen erforderlich macht. Der Autor ergänzt seine Einschätzungen in Teilen durch Informationen aus Statistiken, Studien und Artikeln, die in einem Quellenverzeichnis gelistet sind. Punkte: 4 von 4 |
Visuelle Gestaltung | Die visuelle Gestaltung der Inhalte ist funktional und wenig ansprechend. Es wird kaum von grafischen Gestaltungsmöglichkeiten Gebrauch gemacht, die die Lesenden beim besseren Erfassen der Inhalte unterstützen könnten. Lediglich reduzierte und in Grau gehaltene Infokästen finden sich als wiederkehrendes Stilmittel wieder und heben Schlüsselbotschaften in Kapiteln hervor. Punkte: 2 von 4 |
Gliederung | Die klare Gliederung ermöglicht ein interessengeleitetes Lesen. Durch die Strukturierung der Themengebiete ist das fokussierte Lesen nur einzelner Kapitel ebenso möglich wie das gezielte Überspringen. Die aussagekräftigen Überschriften lassen die Lesenden bereits ahnen, auf welche Missstände oder Forderungen der Autor in den Unterkapiteln eingehen wird. Punkte: 4 von 4 |
Verständlichkeit | Für eine Zielgruppe, die sich bereits mit wirtschaftlichen Fragestellungen auseinandergesetzt hat, ist die Sprache verständlich und klar. Fachtermini und -konzepte werden zwar nicht durchgehend erläutert, jedoch hat das keinen negativen Effekt auf das Verstehen von Gesamtzusammenhängen. Punkte: 4 von 4 |
Eignung | Der Autor wendet sich an Lesende, die sich kritisch mit möglichen Zukunftsszenarien von Arbeits- und Wirtschaftssystemen auseinandersetzen möchten. Das Buch eignet sich aufgrund der hohen Themendichte und Kontextergänzungen z.B. für Entscheiderinnen und Entscheider in Organisationen, die sich zu möglichen Musterwechseln orientieren möchten. |
Relevanz | Das Buch behandelt relevante Fragestellungen dieser Zeit und bildet ein sehr weites Themenspektrum aus aktuell viel diskutierten Sektoren ab. Neben zahlreichen Beispielen und Querverweisen lässt der Autor stellenweise seine persönlichen Bewertungen und Erfahrungen einfließen. Damit bietet Markus Väth viele thematische Perspektiven, an denen sich Lesende orientieren oder wahlweise reiben können. Punkte: 4 von 4 |
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