Kompetenz, Flexibilität, Innovation - das sind Stichworte, die in keinem modernen Managementkonzept und bei keiner namhaften Unternehmensberatung fehlen dürfen. Doch was genau ist Kompetenz? Wie lässt sie sich messen, wie werden gewünschte Kompetenzen erkannt und im Unternehmen gefördert? Und wie steht es tatsächlich um die Kompetenz und Flexibilität der Mitarbeiter sowie der Führungskräfte am Standort Deutschland?
Eine wissenschaftliche Studie aus der Universität Gesamthochschule Kassel räumt nun mit manch moderner Wandermär von Unternehmensberatungen und angenehmen Selbstzuschreibungen in Unternehmen auf: Denn mit dem Kasseler-Kompetenz-Raster (KKR) können erstmals Kompetenzen anhand objektiver Verhaltensdaten untersucht und unternehmensübergreifend verglichen werden. Während der viereinhalb Jahre dauernden Studie wurde nicht nur das Kasseler-Kompetenz-Raster entwickelt, sondern auch die Kompetenz und Flexibilität von insgesamt 400 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus den Produktions- und Planungsbereichen von 20 Unternehmen am Standort Deutschland erhoben.
Die Autoren belegen, dass beispielsweise die Sozialkompetenz zur Bewältigung von Optimierungsaufgaben völlig überschätzt wird. Zudem zeigte sich, dass auch Führungskräfte eigene Entscheidungsspielräume nicht nutzen: Statt konkrete Maßnahmen zu planen, wird häufig gejammert.