Rolf H. Ruhleder schlug beim Erblicken der Tagungsstätte die Hände über dem Kopf zusammen. Der Seminarraum, in dem er sein Rhetorikseminar halten sollte, befand sich in einem Rasthaus direkt an der Autobahn. Die schlimmen Vorahnungen des Erfolgstrainers aus Bad Harzburg wurden im Laufe seiner Veranstaltung bestätigt: Alle zehn Minuten kam jemand herein und fragte nach der Toilette. An ein ungestörtes Arbeiten war nicht zu denken. 'Ich habe meine Teilnehmer glauben lassen, das ganze Spektakel sei inszeniert und Bestandteil meines Trainings”, manövrierte sich der erfahrene Rhetorik-Trainer damals aus der Affäre. Ein jüngerer Kollege mit weniger Erfahrung wäre unter Umständen mit der Situation völlig überfordert gewesen.
Zum Thema Seminarräume hat Rolf H. Ruhleder noch weitere Anekdoten parat: Von im Keller untergebrachten 'Dunkelkammern” bis hin zu verbarikadierten Zimmerchen musste der Rhetoriktrainer schon so manche böse Überraschung in Kauf nehmen. 'Ich habe sogar schon in privaten Gemächern getagt, weil dem Hoteldirektor erst bei meinem Erscheinen eingefallen ist, dass sein Haus gar keine Seminarräume hat”, mokiert sich Ruhleder…
Auch Cornelia Topf, Geschäftsführerin des Trainingsinstituts metatalk, Augsburg, kann sich in Sachen Seminarräume richtig in Rage reden. 'Die Räume sind meist viel zu klein und so sehr mit Tischen und Stühlen voll gestellt, dass sich keiner mehr bewegen kann”, so die Hauptkritik der Trainerin. An Medieneinsatz oder Rollenspiele sei oft gar nicht zu denken, und Gruppenarbeiten seien ebenfalls kaum möglich. 'Was bleibt, ist der Eindruck der Teilnehmer, dass das Seminar langweilig und der Trainer schlecht ist”, sagt Topf. Mittlerweile ist sie immer bis zu drei Stunden vor Seminarbeginn am Ort, um zu retten, was noch zu retten ist…
Extras:
- Marktübersicht: Zehn deutsche Tagungshotels und ihre Trainerbedarfs-Ausstattung im Vergleich.
- Checkliste: Was im Seminarraum auf keinen Fall fehlen sollte.