Wer heute ein gebrauchtes Klappfahrrad kaufen will, hat es leicht. Ein paar Kicks auf Ebay – und das Gewünschte ist gefunden. Dasselbe gilt für die Ferienwohnung in San Francisco. Hier ist Airbnb.com die Plattform der Wahl. Selbst im Business-to-Business-Einkauf muss heute keiner mehr Angebote einholen, Kataloge wälzen oder Messen abklappern. Der versierte Einkäufer begibt sich auf Alibaba.com, hier gibt es von der Möbelfarbe über den Gabelstapler bis hin zu Elektromotoren alles, was die Industrie braucht.
In vielen Bereichen haben sich Plattformen als Standard digitalen Wirtschaftens herausgebildet. Die Tür zum Markt ist damit nie weiter entfernt als der nächste Internet-Zugang. Wer heute ein Ersatzteil braucht, muss nicht warten, bis der Vertreter der Herstellerfirma kommt. Das Smartphone ersetzt den Bestellzettel. E-Marktplätze schaffen eine Transparenz, die in vordigitalen Zeiten nicht denkbar war.
Aber was tut der Einkäufer, wenn ein Auftrag vom Vorstand kommt, der so lautet: 'Wir brauchen zum nächsten Monatsersten einen Berater, der den Vertrieb neu aufstellt.' Alibaba, die ultimative B2B-Einkaufsplattform, liefert dazu nichts, hier ist nur Ware zu bekommen, die man anfassen kann. Also die alten, aber mäßig bewährten Wege gehen? 'Beschaffer kontaktieren jene Berater, die sie schon kennen. Oder sie fragen bei befreundeten Firmen nach, ob die jemanden kennen', beschreibt Thomas Lünendonk, Analyst der Beraterbranche, eine lange ausgeübte Praxis des Griffs nach dem Naheliegenden. Die freilich führte oft dazu, dass die Jobs doch wieder bei den Altbekannten landeten – entweder beim Haus- und Hofberater, der ohnehin alles macht, oder bei einem der Großen, etwa der Boston Consulting Group (BCG), Booz oder Bain.
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