Studie zum e-Learning-Bedarf: Auch Mischformen brauchen individuellen Zuschnitt

In den Zeiten des Booms sahen sich e-Learning-Anbieter als Avantgarde der Aus- und Weiterbildung. Bis dann der Einbruch kam und die Wirksamkeit von e-Learning - zumindest in seiner Form als Lernen in Eigenregie - in Frage gestellt wurde. Noch lange kein Grund für die Anbieter zu verzagen - jedenfalls sofern sie sich um eine bedarfsgerechte Gestaltung ihrer Produkte bemühen, meinen die Autoren einer Studie, die am Lehrstuhl für ABWL und Organisation der Uni Stuttgart mit Unterstützung der T-Systems Multimedia Solutions GmbH durchgeführt wurde.

Die auf einer Online-Erhebung fußende Untersuchung, in die die Antworten von 525 Akademikern mit wirtschaftswissenschaftlicher Qualifikation einflossen, kommt zwar zu dem Schluss, dass die Nachfrage nach selbstgesteuerten Lernformen recht gering ist. Mehrheitlich erkennen die Befragten die Vorteile des e-Learnings (etwa Zeit- und Kostenersparnis) jedoch an und sprechen sich für eine Mischform aus virtuellen und klassischen Lernformen aus. Die Anbieter sollten allerdings darauf achten, dass das Verhältnis der Komponenten dem Lerninhalt und Lernertyp entspricht. Denn nicht alle Themen lassen sich aus Sicht der Befragten gleich gut mit CBT & Co. vermitteln (Soft Skills z.B. weniger als e-Business. Zudem gibt es unter den Lernern solche, die generell eigenständige Lernformen bevorzugen, solche, die viel Wert auf interaktives Lernen legen und solche, die situativ mal lieber so oder so lernen. Blended Learning bringt demnach nichts, wenn es nicht bedarfgerecht zugeschnitten ist. Kundenindividuelle Lösungen sind gefragt, doch mit einem Kostenniveau, das dem eines Standard-Angebots entspricht. Und das am besten aus der Hand eines Full-Service-Anbieters - oder aber eines eng zusammen arbeitenden Netzwerks von Bildungsanbietern, schlagen die Autoren der Studie vor.