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Studie über Weiterbildungstests: Anbieter stehen Tests mit gemischten Gefühlen gegenüber

Die Weiterbildungstests der Stiftung Warentest rufen bei vielen Anbietern - so weiß man - eher Unmut hervor. Die Tests unterstellten, dass es ein neutrales 'Eich-Maß' für Bildungsprodukte gebe wie für Waschmaschinen und Kühlschränke, sie vernachlässigten Transferqualität und Nachhaltigkeit, sie seien nicht kundenah genug und noch dazu seien die Kriterien, nach denen die Bildungsprodukte ausgewählt würden, völlig undurchsichtig. Auch die Untersuchung zur Akzeptanz und Wirkung von Weiterbildungstests, die das Institut 'Sozialwissenschaftliche Forschung und Beratung', München, im Auftrag der Stiftung Warentest durchgeführt hat, förderte die bekannten Kritikpunkte zu Tage und belegt einmal mehr die Skepsis der Anbieter. Jedenfalls halten 62 Prozent von ca. 1.500 befragten Anbietern Weiterbildungstests für unwichtig - im Gegensatz zu den ca. 1.700 befragten (potenziellen) Nachfragern, die die Tests immerhin zu 56 Prozent als 'sehr wichtig' bis 'eher wichtig' ansehen. Wenig verwunderlich ist, dass jene Befragten, die selbst an Weiterbildungen teilgenommen haben, die Tests als wichtiger bewerten als jene, die noch nie in den Genuss einer Weiterbildungsmaßnahme gekommen sind. Erstaunlicher ist vielleicht, dass gerade jene (wenigen) Anbieter, die bereits getestet worden sind, Weiterbildungstests mehrheitlich für wichtig halten: Die Erfahrungen sind demnach nicht allzu schlecht.

Tatsächlich ermittelte die Studie auch, dass die Auffassung, dass sich bestimmte Weiterbildungsprodukte bzw. -aspekte messen lassen, bei den Anbietern zugenommen hat. So sind viele mittlerweile überzeugt, dass sich die Qualität von Lehrbüchern, Lernprogrammen und Weiterbildungsdatenbanken gut messen lässt. Die Messbarkeit von E-Learning, Lehrgängen und Kursen, Blended-Learning, Online- und persönlicher Beratung wird dagegen nach wie vor angezweifelt. Die Anbieter begreifen Weiterbildungstests als Ergänzung zu anderen qualitätssichernden Maßnahmen, jedoch nicht als Ersatz dafür. Sie nutzen sie als Anregung, ihre Prozesse zu überprüfen, Schwachstellen zu optimieren, die eigene Wettbewerbsposition zu ermitteln. Tatsächlich hat jeder vierte Beurteilte das getestete Produkt auf Grund der Bewertung überarbeitet. Und sogar jeder siebte Nicht-Getestete hat sich durch die Lektüre eines Tests zur Überarbeitung seines Angebotes anregen lassen.

Allerdings ist hierbei zu bedenken, dass sich erstaunlich wenige Weiterbildungsanbieter der Testlektüre widmen: Nur 44 Prozent der Anbieter haben mindestens einmal einen Test gelesen. In der Bevölkerung ist die Rezeptionsquote sogar noch geringer: Nur zehn Prozent der Befragten erklärten, mindestens einmal einen Test gelesen zu haben.

Für die Autoren der Studie folgt aus den Ergebnissen: Die Tests müssen bekannter gemacht werden. Der Dialog mit den Anbietern muss verstärkt werden, um Missverständnisse und Vorurteile auszuräumen. Weiterbildungstests sollten klar im 'Qualitätslabyrinth' verortet und besser auf wichtige Felder fokussiert werden. Die Untersuchung kann im Internet kostenlos heruntergeladen werden.
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