Designer bei IKEA zu sein, ist kein einfacher Job. Als Kreativer erhält man dort Aufträge wie: 'Entwirf bitte einen Stuhl für 20 Euro.' Denn: Vor die Kunst hat das IKEA-Management die Kostenkalkulation gesetzt. 'Die Designer müssen sich immer zuerst Gedanken darüber machen, mit welchen Materialien sie arbeiten können und wie ihr Möbel produziert werden soll, damit es in den vorgegebenen Finanzrahmen passt', erklärt Frank Busch, der bis September 2009 selbst Designer bei IKEA war. Allerdings war Busch nicht Produkt-, sondern Learning-Designer. Seine Entwürfe: Kompetenz-Entwicklungsprogramme für IKEA-Einrichtungshäuser, weltweit.
Gearbeitet hat er allerdings unter ähnlich herausfordernden Rahmenbedingungen wie die Möbelkreateure, sagt Busch: 'Die Vorgaben für ein taugliches Weiterbildungskonzept lauten bei IKEA in der Regel: Es muss global einsetzbar sein; es muss skalierbar sein; es muss von Trainern vermittelt werden können, die oft keine pädagogischen, sondern Fachexperten sind; und es muss einen guten Value for Money haben.' Innerhalb dieser Grenzen komme den Lerndesignern dann die Aufgabe zu, sich zu überlegen, mit welchen Methoden einer bestimmten Zielgruppe bestimmte Lerninhalte am effizientesten zu vermitteln sind.
Learning-Designer sind Angehörige einer Profession mit noch relativ verschwommener Kontur. Darüber, was genau ein Learning-Designer ist und was er tut, gibt es bislang wenig Konsens. Zwar haben viele Großunternehmen heutzutage jemanden, der sich Learning-Designer (alternativ z.B. auch: Instructional-Designer oder Training-Developer) nennt. Doch wo der Job angesiedelt ist und wie genau er definiert ist, hängt vom Einzelfall ab.
Extras:- Kurz und knapp: Die Tätigkeit des Learning-Designers in Schlagworten
- Linktipp: Webseite eines britischen Beraters mit weiterführenden Informationen zur Profession des Learning-Designers