Wenn die Mitarbeiter von Serena Software in Köln Kontakt zu ihren Kollegen im kalifornischen San Mateo aufnehmen wollen, schreiben sie keine herkömmliche E-Mail mehr. Stattdessen besuchen sie die Seite Facebook, ein soziales Netzwerk ähnlich wie Xing (ehemals OpenBC), MySpace oder LinkedId. Auf dieser Plattform sind nämlich die 800 Mitarbeiter von Serena, die über die ganze Welt verstreut arbeiten, seit kurzem zuhause. Jeder Softwareprofi hat hier sein Profil hinterlegt – mit Foto, persönlichem Werdegang, Interessen, Fähigkeiten, Hobbies und Lieblingsmarken.
Doch Facebook wird bei Serena nicht als Kennenlernwerkzeug verwendet: Das soziale Netzwerk hat das alte Intranet komplett abgelöst. Nahezu die gesamte Kommunikation läuft bei Serena über die virtuelle Wasserstelle ab. Nachrichten werden über die Facebook-Mailfunktion verschickt, Bewerbungen kommen über die Plattform herein, Mitarbeiter bearbeiten im Netz gemeinsam Dokumente.
Der große Unterschied zum klassischen Intranet: Informationen haben hier immer eine persönliche Komponente. Wer zum Beispiel seine Gehaltsabrechnung über Facebook aufruft, sieht direkt daneben das Profil des HR-Managers, der die Angelegenheit betreut – und vielleicht sogar einige Fotos aus dessen letztem Badeurlaub mit der Familie. Um den Mitarbeitern das Mitmachen schmackhaft zu machen, wurde bei Serena sogar ein „Facebook Friday“ eingeführt: Die Angestellten dürfen eine Stunde pro Woche der Kontaktpflege widmen.
Keine Frage: Soziale Netzwerke sind der aktuelle Internethype schlechthin. Keine Webseiten werden so häufig besucht, keine ziehen derart rasant neue Nutzer an. Weit über 30 Millionen Menschen haben sich schon bei Facebook registriert und täglich kommen 100.000 hinzu; der deutsche Marktführer Xing zählt über fünf Millionen Mitglieder.
Extra:- Beispiel IBM: Alumni-Management via Web 2.0