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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Christian Busch aus managerSeminare 304, Juli 2023
Andere Fragen stellen: Wie sich Wachsamkeit für unerwartete Chancen entwickeln lässt
Wertschätzende Beerdigungen: Wie Unternehmen die Serendipitäts-Kernvoraussetzung, die psychologische Sicherheit, fördern können
Anders einordnen: Wie die kollektive Bereitschaft, günstige Gelegenheiten am Schopf zu packen, gesteigert werden kann
Konstruktive Zufallskaffeerunden: Wie sich Serendipitäts-Momente arrangieren lassen
Haken bieten: Wie „breitere“ Kommunikation die Chance auf „aktive Glücksfälle“ erhöht
Zusammenbringen und versetzen: Wie sich glücksfördernde Verbindungen zwischen den Mitarbeitenden schaffen lassen
Verbindend bauen: Wie sich ein serendipitätsfördernder Workspace gestalten lässt
Mit ganz anderen reden: Wie sich die Chance auf Serendipität durch neue Perspektiven erhöhen lässt
Als die Wartungsmitarbeitenden eines weltweit führenden Haushaltsgeräteherstellers ihre Kunden in einem ländlichen Gebiet besuchten, konnten sie ihren geschulten Elektronikeraugen im ersten Moment nicht glauben: In den technisch hoch entwickelten Waschmaschinen ihres Unternehmens wuschen die Bäuerinnen und Bauern nicht ihre Wäsche, sondern Kartoffeln. Statt – wie es die Vorschrift vorsah – ihre Kunden darauf hinzuweisen, dass sie durch die Zweckentfremdung jegliche Garantie-Ansprüche verloren hätten, und auf dem Absatz kehrtzumachen, bauten sie in den Waschmaschinen einen Schmutzfilter ein, um sie für ihre neue Funktion noch tauglicher zu machen. Die Kartoffelwaschmaschine war geboren – mit der das Unternehmen sich ein völlig neues Marktsegment eröffnete.
Ein glücklicher Zufall? Ja, denn die Chance, dass Bauern ihre Waschmaschine so umfunktionieren und das Unternehmen dies dann auch noch mitbekommt, war sicher nicht hoch. Das ist aber nur die Kurzanalyse der einen Hälfte der Geschichte. Die der anderen lautet: Die Unternehmensvertreter haben die Gelegenheit erkannt und beim Schopfe gepackt. Dieses Zusammenspiel von Glück und Aktion wird als Serendipität (englisch: Serendipity) bezeichnet oder auch als „aktives Glück“.
Nicht nur die Kartoffelwaschmaschine, sondern viele Innovationen, einige davon bahnbrechend, gehen auf Serendipität zurück. Die Mikrowelle, der Sekundenkleber, Post-it-Notizen, Röntgenstrahlen … all das entstand nur, weil Menschen aus unerwarteten Ereignissen und Beobachtungen proaktiv neue Wege ableiteten. Aber auch individuelle Karrieren, erfolgreiche Projekte in Unternehmen oder Erfolgsstorys ganzer Organisationen haben oft viel mit aktivem Glück zu tun – und zunehmend mehr. Was – natürlich – mit der wachsenden Komplexität zusammenhängt. Je komplexer die Welt wird, desto weniger ist Erfolg planbar. Dafür ergeben sich umso mehr zufällige Gelegenheiten, die auf eine andere Art und Weise Erfolg versprechen – wenn wir sie denn erkennen und nutzen, wenn wir den Zufall proaktiv gestalten.
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