Ein Projektmanager eines weltweiten Paketservice-Dienstes ist der einzige Überlebende eines Flugzeugsunglücks. Auf einer einsamen Insel gestrandet ist sein alles beherrschender Gedanke: Flucht. Aber die wenigen an den Strand gespülten Überbleibsel der Fracht sind Pakete. Und die enthalten ein Ballkleid, einen Volleyball, eine Box mit Videokassetten und sonstige auf den ersten Blick unbrauchbare Utensilien. Jede Hoffnung auf Rettung scheint dahin.
In seiner Verzweiflung malt er dem Ball ein Gesicht auf, befestigt ihn an einem Stab, tauft das Wesen Wilson und beginnt Zwiegespräche mit dem stummen Kumpan. Und siehe da, befreit von der Last der Einsamkeit erschließen sich ihm in diesem Dialog neue Gedanken und Ideen. Szenen aus dem Film 'Cast away' ('Gestrandet', Twentieth Century Fox, 2000).
Und was hat das mit Kreativität zu tun? 'Sehr viel', sagt Seminarleiter Lars Baus, der Ausschnitte dieses Films und des Buches als Aufhänger für das Thema verwendet. 'Auslöser für die Ideenfindung sind meist Momente, in denen bekannte Strategien versagen, Gelerntes nicht mehr ausreicht, ein gewisses Maß an Leidensdruck herrscht. Jeder Mensch kann kreativ sein, wenn bestimmte Voraussetzungen da sind.'
Laut Edward de Bono, dem Vater des lateralen - vernetzten - Denkens, ist Kreativität eher eine Fertigkeit als eine Gabe. Das macht Mut. Wie aber wird aus einem linkshirnigen Homo technicus ein sprudelnder Ideenbrunnen, ein Neudenker? So weit geht das Anliegen der Seminarteilnehmer nicht. Controller, Ingenieurin, Export-Fachfrau, Personalentwicklerin und Beraterin. Sie erhoffen sich neue Impulse für ihr Berufsleben und sie sind schlichtweg neugierig.