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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Monika Brandl und Sabine Eybl aus managerSeminare 291, Juni 2022
Verantwortung und Vertrauen: Warum ein personenzentrierter Assistenz-Ansatz von selbstorganisiertem Arbeiten profitieren kann
Nötiger Neustart: Wie ein partizipativ zusammengesetzter Strategiekreis die stecken gebliebene Entwicklung wieder anschiebt
Regeln und Rollen: Wie die wichtige Frage, wer was wie entscheidet, in einer hierarchiefreien Organisation geklärt werden kann
Kreise und Konflikte: Was es bedeutet, ein modernes Leitbild aus der personenbezogenen Arbeit in New-Work-Prozesse zu übersetzen
Das Wort Verantwortung hat im Healthcare-Bereich seit jeher eine besondere Bedeutung. Für uns in der Lebenshilfe NetzWerk GmbH (LNW, s. Kasten) sogar im doppelten Sinn: Zum einen, weil die Assistenz für Menschen mit Behinderung, die die LNW an mehr als 30 Wohngemeinschaften, Werkstätten und anderen Standorten leistet, tief in die Lebensführung und -qualität der begleiteten Personen hineinreicht. Zum anderen, weil das Wort Verantwortung zum Ausgangspunkt für einen – auch in der Branche – ungewöhnlichen Aufbruch in die Selbstorganisation geworden ist.
Dabei führt der eine Teilaspekt von Verantwortung in direkter Linie zum anderen: Denn für ein zeitgemäßes personenzentriertes Arbeiten mit Menschen genügt es heute nicht mehr, Kundinnen und Kunden einfach nur zu „betreuen“. Sie sollen vielmehr möglichst viel Verantwortung für das eigene Leben übernehmen können, und darin bestmöglich unterstützt werden. Das geht aber nur, wenn ihre Assistentinnen und Assistenten ihnen diese Verantwortung auch geben. Was sie wiederum nur tun können, wenn sie die Verantwortung zuvor auch selbst in den Händen halten.
Aus diesem Verständnis von Verantwortung ist bei der LNW die Idee geboren, die Art, wie wir die Arbeit mit Menschen mit Behinderung organisieren, von Grund auf neu aufzustellen. Konkret heißt das vor allem, dass wir die Hierarchien von Führungskräften und Assistentinnen auflösen wollen. Entscheidungen sollen stattdessen da getroffen werden, wo sie anfallen – individuell, situativ und von den Menschen, die tatsächlich auch involviert sind, also von den Kundinnen und Kunden und unseren Mitarbeitenden gemeinsam. Die Arbeit in selbstorganisierten Teams ist aus unserer Sicht also ein notwendiger Zwischenschritt, um das eigentliche Ziel „Verantwortung an Kundinnen abgeben“ erreichen zu können.
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