Professor Heribert Meffert, Direktor des Instituts für Marketing an der Uni Münster: „Die hauptsächlichen Verschiebungen liegen im Übergang vom funktionalen, instrumentellen Marketing, Stichwort Marketing-Mix, zum Management von Wettbewerbsvorteilen. Es geht um eine umfassende Sicherung von Wettbewerbsvorteilen, strategisches Marketing, die Entwicklung und Durchsetzung von Marktstrategien.”
Gerd Gerken und Michael A. Konitzer gehen in ihrem Buch „Trends 2015” zwei Schritte weiter: „Alle Macht geht vom Konsumenten aus! So lautet das offizielle Credo des Marketings, und es wird umso lauter und hingebungsvoller gepredigt, je weniger es stimmt. Es soll nur niemand merken, daß Marketing bloß auf eines aus ist: auf Manipulation … Diese Massenmanipulation hat lange Zeit gut funktioniert – doch damit ist es nun vorbei. Das Marketing hat als Konsumkatechismus ausgedient, denn es paßt nicht mehr in unsere heutige Welt und Gesellschaft, es ist zu starr, zu unflexibel, zu manipulativ, zu veraltet. Es muß abgelöst werden durch ehrlichere - und flexiblere - Methoden.”
Die hießen 1995 Guerilla-Marketing, Jugendmarketing, Marketing mit Ambiguitäten, virtuoses Marketing, Kult-Marketing, Virtual Marketing, Sozialmarketing und Kommunikation – um nur einige der Trends und Titel aufzuzählen. Neue Namen erschließen neue Welten, denn unser bisheriger Horizont ist, so Wittgenstein, mit den Grenzen unserer Sprache identisch. Mehr über neue Namen, neue Horizonte und neues Marketing auf den nächsten Seiten. Viel Vergnügen!
„Nie zuvor haben die Bundesbürger das neue Jahr mit mehr Knallern und Feuerzauber begonnen als in diesem Jahr. Kein Wunder. Selten waren die bösen Geister, die es zu vertreiben gilt, zahlreicher und bedrohlicher. Doch die Knallfrösche und bengalischen Feuer werden ohne die gewünschte Wirkung bleiben. Die bösen Geister des wirtschaftlichen Niedergangs, die uns bedrohen, werden wir so nicht los. Wer Augen hat zu sehen und ein Hirn zum Nachdenken, weiß: diese Gesellschaft ist verbraucht, erstarrt, risikoscheu und selbstgefällig, kurz: alt geworden - ihre Zeit ist abgelaufen.” Soweit Stefan Baron im Editorial der Wirtschaftswoche 1/96. Der Ton wird rauher…