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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Eric Eller aus managerSeminare 310, Januar 2024
Vertrauen in der Vertrauenskrise: Warum Vertrauen aktuell schwindet und zu kurz kommt
New Work – New Trust: Aus welchen Gründen Vertrauen die Schlüsselressource für zukunftsfähige Organisationen ist
Hebel für mehr Vertrauen: Welche psychologischen Muster konkrete Ansätze zum Aufbau einer Vertrauensarchitektur liefern
„Wir achten aufeinander“: Auf welche Weise Benevolenz für die Vertrauensbildung eine zentrale Rolle spielt
„Wir sitzen im selben Boot“: Wie Purpose und gleiche Interessen auf die Vertrauenswürdigkeit einzahlen
„Wir vertrauen uns gegenseitig“: Wie das Vertrauens-Perpetuum-Mobile der Reziprozität in Gang kommt
Karma und Schneeball: Wie Vertrauen in der Organisation immer weiter wachsen kann
Es ist erstaunlich. Kaum eine Ressource ist für die Gestaltung von moderner Führung und sinnvoller Zusammenarbeit in Organisationen, für die Bindung von Mitarbeitenden an Organisationen und somit für den Erfolg von Organisationen wichtiger als diese: Vertrauen. Gleichzeitig wird in Unternehmen wohl über kaum eine Ressource weniger gesprochen, geschweige denn explizit daran gearbeitet. Als sei Vertrauen eine Selbstverständlichkeit. Oder als sei Vertrauen Schicksal – etwas, das eintritt oder eben nicht. Oder als ginge es in Organisationen aktuell einfach um andere Dinge sehr viel mehr, z.B. um Fragen der Employee Experience, um die Regeln von New Leadership oder um die Prinzipien der New Work. Dabei steht und fällt all das mit dem Faktor Vertrauen. Vertrauen ist die Basis: Es ist sowohl der Kitt, der Teams zusammenhält, als auch das Schmiermittel im täglichen Miteinander. Zukunftsfähige Organisationen müssen auf Vertrauen bauen, statt durch Kontrollmechanismen Prozesse zu verlangsamen und Ideen im Keim zu ersticken. Im Absicherungszwang betreibt man letztlich bloß Misstrauensmanagement – Vertrauen geht anders.
Aktuell fällt es uns Menschen allerdings oft besonders schwer, Vertrauen zu fassen und damit auch Vertrauen zu schenken und diese Ressource aktiv zum Gegenstand unserer Bemühungen zu machen. In einer Welt, in der Künstliche Intelligenz Beatles-Lieder neu einspielt, sodass John Lennon sogar dem zu Lebzeiten von ihm ungeliebten Paul-McCartney-Song „Yesterday“ seine Gesangsstimme gibt, in einer Welt, in der Avatar-Influencer nicht von menschlichen Markenbotschaftern zu unterscheiden sind und Fake News neben wahren Informationen kursieren, wissen wir nicht mehr, welcher Sache wir noch trauen und wem wir eigentlich noch glauben sollen. Die vielen gegenwärtigen Krisen tun ihr Übriges: Die Anschläge von Terrororganisationen, der Krieg in Europa und Nahost, die zunehmende Wut in der Welt, die Zersplitterungen und Zerwürfnisse politischer Parteien, die Lügen von (Ex-)Staatsoberhäuptern und zuletzt die verfassungswidrige Handhabe der Regierung mit den Corona-Geldern – all das mindert unser Vertrauensvermögen zurzeit ganz enorm.
Herausfordernd kommt hinzu: Vertrauen ist eine Ressource, die ans Eingemachte geht. Sie verlangt, dass wir unsere Sicherheit ein Stück weit abgeben und uns potenziell schwächen, um gemeinsam stark zu werden. Im organisationalen Kontext mögen wir jedoch keine persönlichen Preisgaben, im Gegenteil: Wir verstecken uns gern hinter festen Rollen und sicheren Verhaltensmustern. Wir spiegeln uns gegenseitig unser professionelles Interface vor – und arbeiten damit für unseren guten Businesslack, aber gleichzeitig nicht unbedingt für unsere tiefe Vertrauenswürdigkeit.
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